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Roseln mitten in Siebenbürgen

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Unsere Er<strong>in</strong>nerungen und Gedanken<br />

bilder, die geblieben s<strong>in</strong>d und begleiten<br />

Mit K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen kam ich nicht nur durch den kirchlichen Unterricht<br />

und gelegentliche Gespräche zusammen, sondern auch <strong>in</strong> der Vorbereitung von Brauchtumsfesten<br />

und der drei Hochfeste. Wir s<strong>in</strong>d mite<strong>in</strong>ander gewandert und haben gespielt.<br />

Mit den älteren Jugendlichen gab es auch e<strong>in</strong>e Freizeit. Verantwortliche Jugendliche<br />

leiteten an und waren Vorbilder für die Jüngeren. Ich habe darauf vertraut, dass der<br />

ausgestreute Same des Wortes Gottes sicher auch gute Früchte br<strong>in</strong>gen wird.<br />

Alle Generationen waren oft und selbstverständlich im Alltag zusammen und an den<br />

Hochfesten, dem Peter­und­Pauls­Tag, bei den Verlobungen, Hochzeiten, Familienfeiern<br />

und auch bei Beerdigungen. Die Großfamilie, die Anverwandten, die Nachbarn<br />

und Bekannten hatten e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert im ganzen Leben. Durch sie gab es viel<br />

Segen, mitunter aber auch Unfrieden und Leid. Als Pfarrer erfuhr ich auch verborgene<br />

Wahrheiten diesbezüglich. Dann habe ich sie im Gebet Gott vorgelegt und manchmal<br />

auch e<strong>in</strong>en Auftrag dazu bekommen. Hausbesuche waren für mich wertvolle Zeiten.<br />

Die frohen Tage im Zusammenhang von „Fastnacht“ oder Ausflüge wie auch gemütliches<br />

Zusammense<strong>in</strong> mit Gästen aus der BRD im Pfarrgarten – alles stärkte unseren Zusammenhalt<br />

und auch die Seelen, weil das Teilen von Freude immer Kraft gibt. Dadurch<br />

waren wir trotz allem anderen auch dankbar und zufrieden mite<strong>in</strong>ander.<br />

nachwort<br />

Ich habe die jährlichen Rechenschaftsberichte nicht mehr e<strong>in</strong>sehen können, <strong>in</strong> denen<br />

jedes Mal das Wichtigste vom Vorjahr aufgeführt ist.<br />

Ich persönlich habe <strong>in</strong> dieser Zeit sehr viel erlebt, und viel Schönes ist mir mit den<br />

Roslern gelungen. Hoffentlich ist das auch für sie noch so im Rückblick. Denn ich habe<br />

ihnen durch me<strong>in</strong>en Weggang nach nur viere<strong>in</strong>halb Jahren auch wehgetan.<br />

Me<strong>in</strong>e Mitarbeit im Bezirkskonsistorium <strong>in</strong> Hermannstadt, woh<strong>in</strong> ich oft reisen<br />

musste, und auch die größeren Möglichkeiten <strong>in</strong> Großscheuern haben mich weggelockt.<br />

Ich war dann froh, dass als neuer Pfarrer me<strong>in</strong> Schulfreund Norbert Schenker mit<br />

se<strong>in</strong>er Familie recht bald <strong>in</strong> <strong>Roseln</strong> e<strong>in</strong>ziehen konnte und gut aufgenommen wurde.<br />

In Gedanken war ich oft noch im „Rosental“, zu Besuch selten. Wegen der „damaligen“<br />

Rosler bleibt <strong>Roseln</strong> für mich die „schöne“ und die „Herz“­Geme<strong>in</strong>de – sooft ich<br />

daran denke.<br />

Günther Auner war vom 12.3.1978 bis 27.11.1982 Pfarrer <strong>in</strong> <strong>Roseln</strong>.

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