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Roseln mitten in Siebenbürgen

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448<br />

Anhang<br />

1941 Am 19. Januar, dem 2. Sonntag nach Epiphanias, fällt die Vesper aus wegen „Empf.<br />

d. Soldat.“ (Empfang deutscher Soldaten?). – Am 22. Juni, am 2. Sonntag nach<br />

Tr<strong>in</strong>itatis ist „Tag der Mobilmachung“.<br />

1942 Elektrisches Licht wird <strong>in</strong> die Kirche e<strong>in</strong>geführt.<br />

1943 Am 23. Juni f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> erster Transport zur SS statt. – Am 20. Juli E<strong>in</strong>rücken zur<br />

deutschen Wehrmacht (SS), davor e<strong>in</strong> Abendmahl mit 16 Männern und 22 Frauen.<br />

1944 Am 3. Oktober s<strong>in</strong>d russische Truppen <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de. Die Frauen müssen sich<br />

verstecken. Schwe<strong>in</strong>e werden geschlachtet. 16 kg Zucker (von <strong>in</strong>sgesamt 22 kg),<br />

der von der Volksgruppe geblieben war, übergibt das Bürgermeisteramt den Russen.<br />

– Im Oktober wird Bologa Iosif Bürgermeister; vorher war es Thomas Albrich<br />

(Schnallner).<br />

1945 Bürgermeister wird Banu Andrei. – Am Sonntag, dem 14. Januar, wurden 77 Rosler<br />

aus ihrem Heimatort (und e<strong>in</strong>ige Rosler aus anderen Orten) zur Deportation<br />

nach Russland ausgehoben, drei weitere Geme<strong>in</strong>deglieder zwei Wochen später. –<br />

Am 15. April wählt die Bezirkskirchenversammlung <strong>in</strong> Großschenk Adolf Lutsch<br />

zum Dechanten. – Am 23. April übernehmen Primar Banu und Notär Petru Maniu<br />

Saal und Kirche als Staatseigentum. – Am 25. April werden sieben Blasmusik<strong>in</strong>strumente<br />

der Adjuvanten enteignet. – Am 29. Juli wird Pfarrer/Dechant Adolph<br />

Lutsch erschossen. – Z. 89.1945 notiert Schulpflichtige und schulbesuchende sächsische<br />

K<strong>in</strong>der <strong>Roseln</strong>s: I. Kl. = 25; II. Kl = 26, V. Kl. = 31, VII. Kl = 29, zusammen<br />

111 Schulk<strong>in</strong>der. 5­ bis 7­Jährige: 19 K<strong>in</strong>der. <strong>Roseln</strong> hat ke<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dergarten und<br />

auch nie e<strong>in</strong>en gehabt.<br />

1946­1947 Nach Angabe des orthodoxen Pfarrers kamen 15 Familien Motzen aus dem rumänischen<br />

Erzgebirge (aus Ponorel, Vidra­Câmpeni) nach <strong>Roseln</strong>. 1978 seien es schon<br />

70 Familien gewesen.<br />

1946 Am 24. Juni und 2. Juli f<strong>in</strong>den Enteignungen statt (die wahrsche<strong>in</strong>lich Häuser und<br />

Höfe betrafen). – Am 15. Juli zieht Nicolae Ciorogar mit Gewalt auf den Predigerhof.<br />

Er wohnt dort noch am 21. September 1948.<br />

1947 77 Rosler arbeiten zeitweilig <strong>in</strong> Bukarest und Umgebung. – Pfarrer Traian Grecu<br />

lässt die orthodoxe Kirche reparieren und kauft Glocken. – Am 17. September wird<br />

der Raiffeisen­Vere<strong>in</strong> (Bank) mit allem Eigentum durch das National<strong>in</strong>stitut der<br />

Kooperativen übernommen. – 12. Oktober: Prof. Dr. Horeth aus Hermannstadt<br />

untersucht e<strong>in</strong>ige Tage lang Kirche und Turm und kommt zu Ergebnissen, die Pfr.<br />

Csallner begeistert an das Presbyte rium <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Sitzung, an die Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Predigt und auch an die Jugend weitergibt. Die Jugend putzt daraufh<strong>in</strong> den Turm<br />

vom Schutt vorangegangener Jahrzehnte.<br />

1948 E<strong>in</strong>e Zuschrift des Schönberger Gendarmeriepostens vom 17. März teilt mit, dass<br />

„die Gesellschaften“ der sächsischen Jugend, also Bruder­ und Schwesterschaft,<br />

verboten s<strong>in</strong>d. – 20. März: Vorfall mit den als letzten zugewiesenen Kolonisten (vgl.<br />

auch S. 283ff.). – 2. Mai: Wahl des Altknechtes wird vorbereitet. – Juli/August:<br />

Übergabe der verstaatlichten Schule. – 24.10.: Auch Presbyterialsitzungen bedürfen<br />

vorheriger Genehmigung. – 1948 wird die G.A.S. (Gospodăria Agricolă de Stat<br />

– Landwirtschaftliche Staatswirtschaft) gegründet.<br />

1949 26. März: Verstaatlichung des Vermögens des Frauenvere<strong>in</strong>s. – Im Herbst besetzt<br />

die G.A.S. Höfe <strong>in</strong> der Niedergasse. E<strong>in</strong>e Kant<strong>in</strong>e wird e<strong>in</strong>gerichtet. – 4. Dezember:<br />

Familie Michael Gull 65 wird <strong>in</strong>s Pfarrhaus e<strong>in</strong>quartiert. Der Pfarrfamilie Csallner<br />

mit sechs K<strong>in</strong>dern und 94­jähriger Mutter bleiben nur noch zwei Zimmer.<br />

1950 Am 15. Oktober wird der Sitz des Geme<strong>in</strong>derates nach Agnetheln verlegt. Ab nun<br />

ist <strong>Roseln</strong> Vorort von Agnetheln. Im Übergabebericht wird festgehalten, dass <strong>in</strong> der

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