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Roseln mitten in Siebenbürgen

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Familie Weiss 1969, als Pfarrer Weiss sich<br />

drei Monate lang zu e<strong>in</strong>em Stu dienurlaub <strong>in</strong><br />

der Schweiz aufhielt.<br />

348<br />

Unsere Er<strong>in</strong>nerungen und Gedanken<br />

Am ersten Ostertag wurde der Pfarrer<br />

von den Adjuvanten mit Blasmusik aus der<br />

Kirche heimbegleitet. Die Geme<strong>in</strong>deglieder<br />

standen Spalier bis zum Tor, die Jungen<br />

vom Tor bis h<strong>in</strong>auf zum Pfarrhaus. Jedem<br />

von ihnen gab ich e<strong>in</strong> Kuchenherz <strong>in</strong><br />

die Hand. Die Augen strahlten. Vor dem<br />

Tor aber standen die Mädchen und hatten<br />

das Nachsehen.<br />

Damit war ich nicht zufrieden. Die angesehenste<br />

Frau im Dorf war damals die<br />

Geiselguid im W<strong>in</strong>kel. Zu ihr g<strong>in</strong>g ich und<br />

bat sie um Aufklärung. – Ja, sagte sie, das<br />

ist ganz e<strong>in</strong>fach: Die Jungs müssen zum<br />

Militär und <strong>in</strong> den Krieg! Nun – ich wusste aus eigener Erfahrung, dass im Krieg auch<br />

Frauen und Mädchen Lasten zu tragen haben.<br />

Fortan buk ich 250 Kuchenherzen. Die Kirchenmütter halfen backen, und mit dem<br />

Verzieren mit Zuckerguß g<strong>in</strong>g’s von Jahr zu Jahr besser.<br />

H<strong>in</strong>fort standen auf e<strong>in</strong>er Seite des Weges die Jungen, auf der anderen die Mädchen.<br />

Alle hielten ihre Händchen auf und die Augen aller strahlten!<br />

Es war e<strong>in</strong>fach schön!

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