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Roseln mitten in Siebenbürgen

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128<br />

Büffel- und<br />

Pferdeherden<br />

auf der Weide.<br />

Stabil unter wechselnden Herrschern<br />

Das Verhältnis von österreichischem „Kaisergulden“ zu rhe<strong>in</strong>ischen Gulden <strong>in</strong> jenen<br />

Jahren ist uns unbekannt. 1748 wurden <strong>in</strong> Österreich „erstmals“ Kaisergulden geprägt,<br />

deren 21 den Wert von 20 rhe<strong>in</strong>ischen Gulden hatten.<br />

1701 und 1702 forderte die Regierung 750.000 fl. von <strong>Siebenbürgen</strong>. 129 Die Sachsen<br />

hatten 1.000 Porten 130 zu bezahlen. Woh<strong>in</strong> ordnen sich die Summen der jährlichen<br />

Abgabe e<strong>in</strong>? In diese Summe von 750.000 fl.? Damals war aber <strong>in</strong> <strong>Siebenbürgen</strong> noch<br />

Frieden. Franz Rakotzis Unruhen und damit der Kuruzenkrieg gegen Österreich, begannen<br />

erst 1703 und dauerten bis zum Sathmarer Frieden am 1. Mai 1711.<br />

Doch kehren wir nach <strong>Roseln</strong> zurück. Heraus ragt durch den höchsten Steuerbetrag<br />

Mart<strong>in</strong> Geisel mit 40,60 fl, zweifellos der gleiche, der 1698 mit drei Gespannen auch<br />

zu den Begüterten gehörte. Trotz sieben K<strong>in</strong>dern stirbt, unseren Unterlagen nach, die<br />

Familie <strong>in</strong> der Mannesl<strong>in</strong>ie aus. Andere Geisel führen den Namen fort.<br />

Neun der 43 Erbberechtigten von 1713 können wir mit aus 1698 bekannten identifizieren.<br />

Irrtum bleibt dabei nicht ausgeschlossen.<br />

In der Liste steht der Hann 1713 an erster Stelle, nach der Höhe der Abgabe wäre er<br />

als Zwanzigster e<strong>in</strong>zuordnen, als erster nach den fünfzehn, die je 29,30 fl. zahlen!<br />

Mart<strong>in</strong> Geisel mit Sohn folgt Georg Schmidt (wir wählen die jüngste Namensform,<br />

die letztgültige) mit 34,93 fl. und gleich dah<strong>in</strong>ter Mart<strong>in</strong> Fleischer mit Sohn 34,89 fl.<br />

Fünfzehn „Wirten“ folgen mit der gleichen Summe von 29,30 fl. Von den zwölf mit ger<strong>in</strong>gsten<br />

Beiträgen Bemessenen werden Summen zwischen 28,88 bis 17,40 fl. erwartet.<br />

Die ger<strong>in</strong>gen Jahressummen der drei unterschiedlich bemessenen Witwen s<strong>in</strong>d sprechende<br />

Zeugen der Not, <strong>in</strong> der sie leben.<br />

Johannes Mellner war Müller. Erhielt er se<strong>in</strong>en Familiennamen von se<strong>in</strong>em Beruf?<br />

Aber dann lesen wir <strong>in</strong> der „allgeme<strong>in</strong>en Beschreibung des Dorfes <strong>Roseln</strong>“, dass diese<br />

Mühle, am Rande des Fischteiches gelegen, mit zwei Ste<strong>in</strong>en und oberschlächtigem Rad<br />

gut gebaut, seit 1694 an Mart<strong>in</strong> Arz aus Hermannstadt verpachtet ist. Stand der Müller<br />

<strong>in</strong> dessen Dienst? Von Abgaben war er befreit, wie auch drei Neuvermählte: Johannes<br />

129 Teutsch: Sachsengeschichte, Bd. II, S. 24.<br />

130 Steuere<strong>in</strong>heiten. P[f]orte ist e<strong>in</strong> Hof, e<strong>in</strong> Steuerträger.

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