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Roseln mitten in Siebenbürgen

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Der Anfang vom Ende<br />

beiseite gedrängt zu werden, zustimmend jeder den allgeme<strong>in</strong> recht erkannten Weg<br />

mitgeht, kommt es, wie es kommen musste.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n des Jahres 1935 nötigte die f<strong>in</strong>anzielle Schieflage das Presbyterium zu<br />

strengster Maßregel: K<strong>in</strong>der von Eltern, die ihren Wechsel nicht bis zum 13. Februar<br />

1935 e<strong>in</strong>lösen, „werden der Staatsschule überwiesen“.<br />

Der Schulerweiterungsbau beschäftigte schon seit drei Jahren den Vorsitzenden. Nun<br />

wurde es ernst, denn die Regierung wandte strenge Maßnahmen an. „Unsere Klassenzimmer<br />

... wären auf je 37 Schüler autorisiert.“ E<strong>in</strong>e Inspektion könnte feststellen, dass<br />

<strong>in</strong> der 1. Klasse acht und <strong>in</strong> der 3. zwölf Schüler mehr s<strong>in</strong>d, die dann ausgeschlossen<br />

würden und der Staatsschule überwiesen werden müssten. Welche? da die Eltern alle<br />

gleichermaßen beitragen.<br />

„Sollte die ganze Schule bemängelt werden, die tatsächlich sowohl den Lichtverhältnissen<br />

als auch den modernen pädagogischen Anforderungen nicht entspricht, so wären wir den<br />

betreffenden Bestimmungen gemäß gezwungen, <strong>in</strong> acht Monaten e<strong>in</strong>e neue Schule aufzubauen.“<br />

Darauf wurden freiwillig 85.000 Lei für e<strong>in</strong>en Schulerweiterungsbau gezeichnet. Architekt<br />

Z<strong>in</strong>z arbeitete e<strong>in</strong>en Plan aus, der auf etwa 130.000 Lei kam. Das Presbyterium<br />

beschloss schließlich e<strong>in</strong>stimmig<br />

„den Schulerweiterungsbau heuer zu beg<strong>in</strong>nen und alle Vorbereitungsarbeiten und so fort,<br />

so <strong>in</strong> die Wege zu leiten, als ob <strong>in</strong> diesem Jahre der Schulerweiterungsbau durchgeführt<br />

werden solle.“<br />

Die Geme<strong>in</strong>devertretung beschloss die Durchführung des Schulerweiterungsbaus und<br />

vom Landeskonsistorium konnten zu e<strong>in</strong>em Z<strong>in</strong>ssatz bis zu 3 % 70.000 Lei Schulden<br />

aufgenommen werden.<br />

Um aus der Schuldenfalle auszubrechen, wurde Schuldnern e<strong>in</strong>e Umschuldungsmöglichkeit<br />

angeboten: 30 % Nachlass bei Barzahlung aller Schulden <strong>in</strong> gesetzter Frist.<br />

Die Angestellten hatten 7­8 Monate ke<strong>in</strong> Gehalt erhalten. So lieh die Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

von Amylon 10.000 Lei bis zur Kartoffellieferung, um den berechtigten Gehaltsforderungen<br />

entsprechen zu können.<br />

In der Sitzung vom 25. August 1935 beschloss das Presbyterium, Reparaturen der<br />

Kirche (Abtragung der „Garkammer“ und Aufgang zur Kanzel) „heuer“ durchzuführen,<br />

den neuen Norde<strong>in</strong>gang aber erst 1936 oder 1937. Der Aufgang zur Orgel solle dabei<br />

e<strong>in</strong>en Meter zurückgesetzt werden.<br />

Im Oktober 1935 führte die SETA76 Agnetheln <strong>in</strong> <strong>Roseln</strong> das elektrische Licht e<strong>in</strong>. Jedes<br />

Haus erhielt e<strong>in</strong>e Fassung. Die kirchlichen Gebäude und Schule entsprechend ihren<br />

Notwendigkeiten. In die Kirche selbst wurde das Licht erst später e<strong>in</strong>geführt.<br />

Am 29. März 1936 scheiterte der Versuch, den 2. Kirchenvater zu wählen, wieder und<br />

das Presbyterium verlor Mitglieder.<br />

Im September 1936 wurde e<strong>in</strong> Gesuch an das landeskirchliche Hilfswerk gerichtet,<br />

um e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige Unterstützung <strong>in</strong> Höhe von 35.000 Lei, um damit Lehrergehälter zu<br />

bezahlen. Es ist verständlich, dass unter der Lehrerschaft durch diese jahrelang <strong>in</strong> den<br />

meisten Geme<strong>in</strong>den verspäteten Gehaltszahlungen der Unwillen ihrem Arbeitsgeber,<br />

76 Siebenbürgische Elektrizitäts Aktiengesellschaft.

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