Roseln mitten in Siebenbürgen

1500 bis 1848
36. Er soll Gewehrschüsse und überlautes Geschrei und Brüllen in der Schule nicht
dulden, bei Strafe von 12 Gulden. 88
Die Kollegen und Gehilfen der Rektoren
1. Da auch sie der kirchlichen Rechtssprechung unterliegen, wird auch für sie gelten,
was von den Rektoren gesagt worden ist in den Artikeln 28 und 29, außer dass ihnen
für eine Zeugenaussage vor dem weltlichen Gericht eine Strafe von 1 Gulden auferlegt
worden ist. 89
2. Wenn sie kein Zeugnis mitbringen, sind sie nicht aufzunehmen. 90
3. Gegenüber ihren Pastoren sind sie zu den gleichen Pflichten angehalten wie gegenüber
den Rektoren. 91
4. Sie sollen keine fragwürdigen Lokale, verdächtige Plätze aufsuchen, bei Strafe der
Entlassung mit Schande, wenn sie nicht durch die Vermahnung zu besserem Verhalten
zurückfinden. 92
5. Über die neunte Abendstunde hinaus sollen sie sich nicht außerhalb der Schule
aufhalten. 93
6. Wenn sie, vom Dekan zu Fleiß, Gehorsam etc. ermahnt, sich nicht fügen, werden
sie einer körperlichen Züchtigung Strafe unterzogen oder werden mit Schande aus der
Schule verwiesen. 94
7. Trunkene werden bei jedesmaligem Vorkommen mit einer Strafe von 1 Gulden
belegt. 95
Diese Ordnung lässt viel von dem erkennen, wofür damals Versuchungen vorlagen. Vor
allem geht es um das Miteinander von Pfarrer und Rektor. Dabei wurde gewiss kein
Verbot festgehalten, das nicht durch vorher erfolgten Missbrauch gerechtfertigt war.
88 Schenker Kapitelsstatuten, Nr. 20.
89 Kosder Kapitelsstatuten.
90 Synode von 1607; Artikel 12.
91 Siehe Nr. 25; 26; 27; Hebler Artikel von 1574, Nr. 20. Anm. C.W.: Hebler starb schon 1571!
92 Artikel von 1565 Nr. 2.
93 Synode von 1619; Artikel 12.
94 Siehe Nr. 25.
95 Synode von 1736; Session 2; dritter Punkt.
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