Roseln mitten in Siebenbürgen

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Unsere Erinnerungen und Gedanken
Die Zigeunerfrauen wuschen, meist in Begleitung ihrer kleinen Kinder, für manche
Sachsen die Wäsche. Abends gingen sie dann mit Lebensmitteln bepackt nach Hause.
Im Sommer sammelten sie im Wald Früchte und Pilze, die sie in der Gemeinde oder in
Agnetheln verkauften oder eintauschten.
Zwar wurden Zigeuner eher selten als Knechte gedungen, doch bietet sich jetzt Gelegenheit,
die Gesichtspunkte und Kosten, die damals galten, nicht in Vergessenheit
geraten zu lassen. Der Jahreslohn eines Knechtes betrug:
– einen vom Schneider gemachten Anzug mit Kappe,
– eine Fuhre Mais auf dem kleinen Wagen,
– Essen und Trinken im ganzen Jahr und
– die freien Tage: Es waren dieses in den meisten Fällen die Sonntage und die drei großen
christlichen Feste. Für Orthodoxe jedoch galten zusätzlich die vielen der heiligen Maria
geweihten Tage sowie die der Heiligen Ion, Gheorghe, Nicolae, Ilie, Petru und Pavel, Con stantin
und Elena, die alle als arbeitsfrei eingehalten werden mussten.
Beim Dingen eines orthodoxen Knechtes mussten dessen zahlreiche Feiertage berücksichtigt
werden. Wenn die Sachsen an solchen Festtagen aufs Feld fuhren, beneideten
sie die auf ihren Bänken vor den Häusern sitzenden Rumänen. Im Zigeunerviertel lagen
dann die Knechte auf dem Rasen und feierten. Zwei Geiger Andrei, Vater und Sohn,
vergnügten sie mit ihrer Musik, mit der aufzuwarten sie sich gerne engagieren ließen.
Zigeunerkinder auf der Wiese am Ortsrand.