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Roseln mitten in Siebenbürgen

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Der Anfang vom Ende<br />

Am 15. November und 26. Dezember 1892 wurden <strong>in</strong> den Presbyterialsitzungen die<br />

Lizitationsbed<strong>in</strong>gungen für den Pfarrhausbau endgültig festgestellt.<br />

Am 6. Februar 1893 wurde die Abtragung des alten Pfarrhauses und des Schopfens<br />

mit dem Backofen unter der Aufsicht des Baumeisters beschlossen. E<strong>in</strong>e erste Forderung<br />

von 250 fl und e<strong>in</strong>e spätere von 200 fl, wurden beide als zu hoch abgelehnt. Die Arbeit<br />

sollte nicht teurer als 150 fl kommen.<br />

Dann wurde weiter wegen dem Pfarrhausquartier verhandelt. Zwei Quartiere, für<br />

die 9 fl bzw. 8 fl gefordert wurden, waren zu teuer. E<strong>in</strong> anderes Quartier sollte gesucht<br />

werden. Am 28. Februar 1893 war es soweit:<br />

„morgen sollen 3 Wägen zum Überführen verschiedener Vorräte und dazu 6 Männer zum<br />

Helfen auf den Pfarrhof bestellt werden.“<br />

Der Vorsitzer teilte mit,<br />

„dass er auf se<strong>in</strong>e eigenen Kosten behufs Überwachung des Gartens die obere Stallung für<br />

se<strong>in</strong>en Vater habe herrichten, e<strong>in</strong> Fenster brechen und alte Fensterflügel vom Aufboden<br />

habe e<strong>in</strong>setzen lassen. Auch werde er e<strong>in</strong>e von den schwächeren, an die zu bauende Rektorwohnung<br />

nicht verwendbare Tür an die genannte Stallung anbr<strong>in</strong>gen lassen.<br />

Über die im Pfarrhause bef<strong>in</strong>dlichen beweglichen Gegenstände, zunächst Türen, Fenster,<br />

Öfen usw. [wurde beschlossen, dass] e<strong>in</strong> genaues Inventar angelegt werden soll.“<br />

Am 21. März 1893 wurde beschlossen e<strong>in</strong>e Kommission samt dem Baumeister Johann<br />

Schuster nach Trappold zu senden, um das Pfarrhaus zu besichtigen, dass nicht vielleicht<br />

gleiche Fehler wiederholt würden. Am 11. Mai wurde die feierliche Grundste<strong>in</strong>legung<br />

beschlossen:<br />

„Bezüglich E<strong>in</strong>legung von Dokumenten <strong>in</strong> das Pfarrhaus teilt Vorsitzer mit, dass er beabsichtige,<br />

es solle dieselbe <strong>in</strong> feierlicher Weise bewerkstelligt werden. E<strong>in</strong>e Kupferbüchse mit<br />

2 Glasböden habe er dafür bereits bestellt (<strong>in</strong> Ziegelgröße). Das Programm könne etwa<br />

folgendes se<strong>in</strong>: Die Geme<strong>in</strong>de wird dazu e<strong>in</strong>geladen und geht nach dem Vespergottesdienst<br />

h<strong>in</strong>auf. E<strong>in</strong> Quartett gesungen von den Adjuvanten eröffnet die Feierlichkeit. Hierauf folgt<br />

die Ansprache an die Geme<strong>in</strong>de, dann die E<strong>in</strong>legung der Büchse, wobei jeder Presbyter auf<br />

den Ste<strong>in</strong> schlägt und e<strong>in</strong>en Spruch sagt. E<strong>in</strong> 2tes Quartett bildet den Schluss.“<br />

Das Presbyterium war e<strong>in</strong>verstanden. Schon am 11. Juni wurde beschlossen, von Kirchenvater<br />

Gull etwa 10.000 Dachziegel zu kaufen, Holz für den Dachstuhl von Herrn<br />

Porr <strong>in</strong> Oderhellen. Da durch anhaltendes Regenwetter der Pfarrhausbau gefährdet war,<br />

wurde der Baumeister gerufen, um Schutzvorrichtungen anzuordnen und möglichst<br />

schnell das Gebäude unter Dach zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Als am 25. Juli von Baumeister Johann Schuster e<strong>in</strong>e Forderung von 400 fl. Vorschuss<br />

für Tischlerarbeiten vorlag, wurde diese nicht genehmigt, weil der Bau nicht recht vorwärts<br />

g<strong>in</strong>g: Er hätte se<strong>in</strong>en Versprechungen besser nachkommen müssen.<br />

Nachdem e<strong>in</strong>ige Sitzungen nicht gehalten werden konnten, da die Presbyter nicht<br />

kamen, wurde am 24. September die Schlussste<strong>in</strong>legung für Sonntag 1. Oktober 1893<br />

beschlossen. Sie soll „nach dem seit früher festgestellten Programme <strong>in</strong> feierlicher Weise<br />

durchgeführt werden“, hieß es. Pfarrer Heltmann beabsichtigte über den Haupte<strong>in</strong>gang<br />

den Spruch schreiben zu lassen: „Ich und me<strong>in</strong> Haus, wir wollen dem Herrn dienen.“<br />

Das Presbyterium war e<strong>in</strong>verstanden. Es sche<strong>in</strong>t aber doch unterblieben zu se<strong>in</strong>, oder es<br />

wurde später getilgt.

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