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Roseln mitten in Siebenbürgen

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nach russland deportierte<br />

wen f<strong>in</strong>den wir <strong>in</strong> nachstehender tabelle?<br />

Alle Deportierten gebürtigen Rosler und auch alle, die zu <strong>Roseln</strong> e<strong>in</strong>e besondere Beziehung<br />

hatten: die Lehrer<strong>in</strong> Erna Barth, die aus <strong>Roseln</strong> ausgehoben wurde, und Csallner<br />

Trudi, deren Leben auf Jahre mit <strong>Roseln</strong> eng verbunden war. Auch Georg Benn<strong>in</strong>g,<br />

der nicht Rosler geworden wäre, wenn er nicht <strong>in</strong> Russland se<strong>in</strong> Glück gefunden hätte.<br />

Auch die Deportation hat viele Gesichter.<br />

wen f<strong>in</strong>den wir nicht unter den deportierten?<br />

Michael Gull (1900­1952) und Adolf Lutsch (1904­1945), die bis Agnetheln mitg<strong>in</strong>gen,<br />

aber von e<strong>in</strong>er ärztlichen Kommission befreit wurden. Betreffend Adolf Lutsch<br />

stellten manche die Frage, ob er etwa <strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>er besonderen Begünstigung aus der<br />

Turnhalle Agnethelns wieder heimkehren durfte. „Gott hat mir geholfen“, sagte er, als<br />

er zu deren Fenster ausstieg. Wir können das heute nicht mehr nachvollziehen: Er durfte<br />

heimkehren, musste aber das Fenster benützen statt des Ausgangs? Wenn wir im Gottesdienstprotokoll<br />

sehen, wie oft er krank war, er, der sich gern als Gesunder und Starker<br />

auswies, dann bekommt dies Geschehen e<strong>in</strong> anderes Gewicht.<br />

Auch Kathar<strong>in</strong>a Hartel, geb. Rochus (*3.5.1922), blieb daheim. Sie war damals bei<br />

ihrer Mutter, die im Spital <strong>in</strong> Hermannstadt an der Galle operiert worden war, bis zu<br />

deren Tod am 19. Januar 1945. Anderthalb Jahre später verlor sie auch den Vater; er war<br />

erst 54 Jahre alt. Durch die Abwesenheit im Spital und all das Leid, durch das sie gehen<br />

musste, war sie verborgen, ohne sich verbergen zu müssen.<br />

Kathar<strong>in</strong>a Zucker versteckte sich und blieb verschont (so Michael Andree im September<br />

1994).<br />

Die im Januar 1945 nach Russland Deportierten und ihr Schicksal wurden hier nach<br />

den Namen bei der Aushebung geordnet, daher steht bei Frauen noch „geb.“ für damals<br />

bereits Verheiratete oder „verh.“ für damals noch Ledige).

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