24.01.2013 Aufrufe

Roseln mitten in Siebenbürgen

Roseln mitten in Siebenbürgen

Roseln mitten in Siebenbürgen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1848 bis 1944<br />

Am 26. November wurde dann die erste<br />

Sitzung im neuen Pfarrhaus gehalten.<br />

Dabei wurde beschlossen, zur „Kollaudierung“<br />

(Bauprüfung) des Gebäudes und des<br />

Pflasters e<strong>in</strong>en Ingenieur des königlichen<br />

Bauamtes aus Schäßburg zu rufen, und<br />

nur nach dem befundenen Wert zu bezahlen.<br />

Der Holzhändler Königes und der<br />

Kaufmann Lang baten das Presbyterium,<br />

Baumeister Schuster noch rückständige<br />

Forderungen nicht auszuzahlen, da er ihnen<br />

Geld schulde. Dies wurde bewilligt.<br />

Auch wurde das Lizitationsergebnis be­ Das evangelische Pfarrhaus.<br />

kannt gegeben: für alte Öfen, Röhren usw.<br />

kamen 42 fl. 35 kr. e<strong>in</strong>. Und dann heißt es: „Das Sitzbrett vom alten Abort soll gelegentlich<br />

auch verkauft werden.“ Alles wird verwertet!<br />

Adolf Heltmann blieb noch bis nach dem 18. September 1898 <strong>in</strong> <strong>Roseln</strong> und wechselte<br />

dann nach Galt. Er starb am 28. Juni 1923 als Pfarrer von Seiburg im Alter von<br />

74 Jahren.<br />

Ihm folgte karl Fielk, bis dah<strong>in</strong> Mädchenschullehrer <strong>in</strong> Mediasch. Da ihn Heltmann<br />

als se<strong>in</strong>en „Lieben Vetter“ anschreibt, ist anzunehmen, dass er ihn der Geme<strong>in</strong>de empfohlen<br />

hatte. Karl Fielk wirkte nur etwa zwei Jahre <strong>in</strong> <strong>Roseln</strong>. Er starb <strong>in</strong> der Nacht von<br />

Sonnabend auf Sonntag, den 14. Oktober 1900, an e<strong>in</strong>em Herzschlag, erst 43 Jahre alt.<br />

Se<strong>in</strong>e Witwe sche<strong>in</strong>t mit zwei Söhnen <strong>in</strong> <strong>Roseln</strong> verblieben zu se<strong>in</strong>, denn der Jüngere,<br />

Wilhelm, verstarb als Siebzehnjähriger im Mai 1909 <strong>in</strong> <strong>Roseln</strong>, wurde aber <strong>in</strong> Mediasch<br />

beerdigt.<br />

3.3 wirtschaftlicher Aufschwung<br />

Es war die Zeit, da Leute auswärts Arbeit suchten und Geme<strong>in</strong>deglieder nach Amerika<br />

auswanderten, e<strong>in</strong>ige um rasch Geld zu verdienen, und wieder heimkamen, wie<br />

Gottfried Hermann, der 1912 auswanderte, aber 1919 <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de als Totenbeschauer<br />

fungierte. Se<strong>in</strong> Tod wird 1934 <strong>in</strong> Amerika notiert. 15<br />

Damals begann der Staat, den Zustand der Straßen dem zunehmenden Verkehr<br />

anzupassen. Im Jahre 1884 reichte Hauptmann von Benigni <strong>in</strong> Wien se<strong>in</strong>e „Recognoscirungs­Berichte<br />

über die Routen <strong>in</strong> <strong>Siebenbürgen</strong> ... 16 “ e<strong>in</strong>. Im Rekognoszierungs­<br />

Bericht „Route Nr. 3: Hermannstadt, – Leschkirch, – Agnetheln, – Schönberg 17 , – Hendorf,<br />

– Schäßburg, usf.“ steht zu lesen:<br />

„21 In Agnetheln ist die Straße bei Regen etwas kothig, ist besser zu schottern, das Profil geht<br />

theilweise verloren. – Durchlässe Nr. 118 und Nr. 123 /:im Orte:/ s<strong>in</strong>d ganz schlecht. –“<br />

15 Es gibt e<strong>in</strong>e Liste der Rosler Amerika­Auswanderer. Sie ist jedoch nur <strong>in</strong> schwer lesbarer Form<br />

erhalten und deswegen noch nicht ganz erschlossen.<br />

16 Kriegsarchiv, Wien, Nottendorfer Str., Sigle 394­21, Landesbeschreibungen K VII k Öst.­<br />

Ungarn <strong>Siebenbürgen</strong> 394­21, 1882 Straßenzustandsaufnahmen des Hauptmann v. Benigni.<br />

17 E<strong>in</strong>gezeichnet ist Schönberg aber nicht; der Weg geht von Agnetheln direkt nach Neithausen.<br />

167

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!