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Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

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R E L A T I O N S H I P E Q U I T Y I M P R I V A T E B A N K I N G<br />

<strong>im</strong>mer möglich, wurde darauf geachtet, objektiv als erfolgreich geltende Kundenberater für<br />

ein Interview auszuwählen, um die Relevanz der Umfrageergebnisse zu erhöhen. Nach etwa<br />

zehn mehr als einstündigen Gesprächen wurde die <strong>St</strong>affel der Interviews abgeschlossen, da<br />

sich zeigte, dass der Zusatznutzen weiterer Befragungen beschränkt sein würde.<br />

Der Interviewablauf gestaltete sich <strong>im</strong> Sinne des angetönten iterativen Vorgehens derart,<br />

dass die Gesprächspartner in einem ersten Schritt mit offenen Fragen konfrontiert wurden;<br />

in einem zweiten Schritt erfolgte – insbesondere mit fortschreitender Anzahl Interviews –<br />

ein aktiver Test vorgängig aufgestellter Hypothesen. In den Interviews sahen sich die Kundenberater<br />

drei aufeinander aufbauenden Fragen gegenüber:<br />

1. Wenn Sie einen Kunden zu Beginn einer Beziehung treffen, welches sind dann diejenigen<br />

Faktoren, deren best<strong>im</strong>mte Ausprägung be<strong>im</strong> Kunden Sie als relevant erachten, um<br />

dessen Potential zu beurteilen?<br />

2. Nachdem Sie nun potentialrelevante Faktoren genannt haben, lassen sich anhand konkreter<br />

Ausprägungen dieser Faktoren charakteristische Kundentypen bilden, die Sie in<br />

Ihrem oder anderen Kundenbeständen unterscheiden würden?<br />

3. Ist es möglich, für die unter Frage 2 definierten Kundentypen typische Lebenszyklen<br />

festzuhalten?<br />

Der Hauptfokus der Interviews lag auf der Beantwortung der ersten und der zweiten Frage.<br />

Denn <strong>im</strong> Laufe der geführten Gespräche erwies sich die dritte Frage als schwer beantwortbar<br />

bzw. nicht zutreffend 242 .<br />

5.2.1 Definition von Kundenpotential<br />

Zu Beginn jedes Interviews wurde den Kundenberatern erklärt, was <strong>im</strong> vorliegenden Falle<br />

unter potentialbeeinflussenden Faktoren zu verstehen sei. Der Begriff ist facettenreich und<br />

soll hier wie folgt verstanden werden: Faktoren mit Einfluss auf das Kundenpotential seien<br />

als solche definiert, wenn sie<br />

– die Kundenbedürfnisse beeinflussen;<br />

– zukünftige Neugeldflüsse und Geldabflüsse best<strong>im</strong>men;<br />

– zukünftige Referenztätigkeit treiben;<br />

– auf die Kundenbindung einen Einfluss haben sowie<br />

– die Preissetzung für den Einzelkunden best<strong>im</strong>men.<br />

Damit liegt in der Umfrage der Fokus des Potentials nicht nur auf dem zukünftigen Verhalten<br />

der Kunden, sondern insbesondere auf der Erkennung heute weniger interessanter, in<br />

Zukunft jedoch attraktiver Kunden. Dabei wird durch die Betonung der Zukunftssicht die<br />

Relevanz heute schon attraktiver Kunden in der Umfrage etwas zurückgestellt. In Ergän-<br />

242 Siehe dazu die Erläuterungen in Abschnitt 5.2.4.<br />

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