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Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

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Kapitel 3 – Kundenwert <strong>im</strong> <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong><br />

dit- und Kreditkartentransaktionen, Hypotheken- und Kreditdaten, die Organisationsstruktur,<br />

Verkaufs- und Kontaktberichte sowie auch bankexterne Daten zu relevanten Aussagen<br />

gelangen kann 170 .<br />

Diese Aussagen können sodann strategische sowie operationelle Relevanz entfalten. Bei<br />

ersterer geht es vor allem um die Definition von Zielgruppen, Vertriebskanälen und geeigneten<br />

Produktangeboten. Bei der zweiten unterstützt das CRM die Umsetzung konkreter<br />

Massnahmen: Durch die Eruierung der Kundenaffinität zu best<strong>im</strong>mten Produkten wird die<br />

Generierung von Kontakten für Direct Mailings und beratergestützte Kampagnen ermöglicht.<br />

Die Erkennung ungewöhnlicher Transaktionsmuster liefert die nötigen Informationen<br />

für Cross Selling oder andere Massnahmen 171 .<br />

Bei sämtlichen auf Kundendaten basierenden Auswertungen sind bestehende Datenschutzrichtlinien<br />

auf nationaler Ebene stets einzuhalten, welche die Banken in der Ausschöpfung<br />

des Möglichen natürlich substantiell einschränken 172 .<br />

3.7.3.3 Angestrebte Rolle von Kundenwert in der Bankführung<br />

Aus den obigen Ausführungen über die heutige Rolle von Kundenwertbetrachtungen bei<br />

den grossen Privatbanken wird ersichtlich, dass <strong>im</strong> Gegensatz zu den kleinen und mittleren<br />

Instituten Kundenwert und dessen Beurteilung zu grossen Teilen eine ganz andere Bedeutung<br />

hat. Die Kundenwertbetrachtungen sind insbesondere auch ein Versuch der Bankorganisation,<br />

einer grossen Masse von Kunden adäquat zu begegnen. Dies ist bei den kleinen<br />

Banken nicht notwendig und wird bei den mittelgrossen mit anderen Mitteln umschifft.<br />

Die festzustellenden Entwicklungsstossrichtungen des Kundenwertmanagements bei den<br />

Grossbanken können wie folgt umrissen werden:<br />

– Kundenwissen verbreitern und vertiefen: Vorhandene CRM-Applikationen sind über<br />

die Zeit unkontrolliert gewachsen und existieren global teilweise parallel in mehrfachen<br />

Ausführungen. Solches stellt eine Hürde für eine weitere systematische Verbesserung<br />

des Wissens über alle Kunden dar. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen<br />

unternehmensinternen <strong>St</strong>akeholdern soll gefördert werden, um ein gemeinsames Verständnis<br />

zu schaffen sowie Datenbedürfnisse und –standards festzulegen. Auch vermehrte<br />

Zusammenarbeit mit den Kundenberatern als Informationsquelle und Partner wird von<br />

vielen Seiten als wünschbar erachtet.<br />

Neben der Vergrösserung der Menge an erhobenen Informationen und der Verbreiterung<br />

der „Erhebungsmasse“ geht es dabei auch darum, kontinuierlich aus gemachten Analy-<br />

170 Bspw. Informationen über die Attraktivität von Wohngegenden<br />

171 So kann bspw. aus regelmässigen, monatlichen Zahlungseingängen in fünfstelliger Höhe bei einem konstanten<br />

vierstelligen Kontostand geschlossen werden, dass dieser best<strong>im</strong>mte Kunde über Potential verfügen könnte.<br />

172 Siehe Artikel 13 der Schweizerischen Bundesverfassung (SR 101) zum Schutz der Privatsphäre, das Bundesgesetz<br />

zum Datenschutz (SR 235.1) sowie die Verordnung zum Bundesgesetz über den Datenschutz (SR 235.11).<br />

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