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Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

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R E L A T I O N S H I P E Q U I T Y I M P R I V A T E B A N K I N G<br />

Dabei ist insbesondere die Personalwirtschaft in einer Branche, in der <strong>im</strong>materielle und<br />

oftmals inhaltlich generische Produkte verkauft werden, von grosser Wichtigkeit:<br />

– Der Kundenberater steht zwischen dem Kunden und der Bank und hat dadurch eine<br />

ausserordentlich wichtige (Macht-)<strong>St</strong>ellung inne. Die personalseitige Bestandesaufnahme<br />

und Pflege solcher zentraler Werttreiber ist von grosser Wichtigkeit. Zudem<br />

ist nicht jeder Kundenberater gleich; es gilt verschiedene Typen erfolgreicher<br />

Mitarbeiter zu binden und zu entwickeln.<br />

– Der Produktexperte kann ebenso entscheidend sein. Im heutigen dynamischen Umfeld,<br />

in dem von vielen Banken mit hoher Kreativität und Kadenz neue Produkte strukturiert<br />

werden, bedarf es aktuellen Produktentwicklungs-Know-hows um mithalten zu können.<br />

Die Konfrontation mit <strong>im</strong> Finanzmarkt gewandten Kunden fordert zudem kompetente<br />

Produktspezialisten, die bei Bedarf zur Unterstützung des Kundenberaters eingesetzt<br />

werden können.<br />

Die Unternehmensführung koordiniert die unternehmerische Gesamtleistung und richtet die<br />

einzelnen Funktionen und Prozesse nach der Unternehmensstrategie aus.<br />

2.3 <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Business Case<br />

Um die Funktionsweise des <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> aus einer finanziellen Sicht zu verstehen, ist es<br />

besonders relevant, sich die verwendeten Preissetzungsmodelle anzuschauen. Angesichts<br />

der hohen Margen sind die verlangten Preise und verkauften Volumina die grossen Hebel<br />

zur Ertragssteuerung 83 ; der Kostenblock ist aus Sicht der Gesamtbank zu einem grossen Teil<br />

fix bzw. sprungfix und kann kurzfristig nur schwer beeinflusst werden. Das Geschäft läuft<br />

darauf hinaus, dass die Privatbank eine Infrastruktur betreibt, die mit Geschäftsvolumen<br />

gespeist und ausgelastet werden muss. Kostensenkungen geschehen neben einigen linearen<br />

Effizienzsteigerungen vor allem durch die Einführung neuer, kostengünstigerer IT-<br />

Plattformen, welche aber vorab hohe Investitionen verlangen 84 .<br />

Ein Beispiel dafür liefern die aktuellen europäischen Onshore-Initiativen einiger grosser<br />

Schweizer Banken, welche sehr hohe Investitionen erfordern 85 . Bis zu deren rentablem Betrieb<br />

muss der richtige Angebots-, Preis- und damit Kundenmix gefunden werden. Dabei ist<br />

insbesondere das Abwägen zwischen Menge und damit einhergehenden Preiskonzessionen<br />

83<br />

84<br />

85<br />

Z.B. Umsatzrendite (Nettogewinn / Nettobetriebsertrag 2003) Bank Sarasin 17.9%, Julius Bär <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> 17.7%,<br />

UBS Wealth Management ca. 30% (verzerrt durch Arbeitsteilung mit Corporate Center, Investment Bank etc.), zum<br />

Vergleich zum Mittel der Fortune Global 100 6.9% (Median 4.7%). NB: Microsoft ist mit 31% die erste Firma in der<br />

Liste; Dyer et al. (2004), 6, „When run well, wealth management is one of the more profitable and faster-growing financial-services<br />

businesses.“, sowie: Der Median der Vorsteuermargen untersuchter europäischer Onshore Privatbanken<br />

liegt bei 24%.<br />

Bernet (2005), 205: „Viele Finanzdienstleister finden sich heute in einer eigentlichen Kostenfalle. Die hohen Fixkosten<br />

reduzieren die Reaktionsfähigkeit der Institutionen auf die oft sprunghaften Fortschritte <strong>im</strong> Technologiebereich<br />

oder die Veränderung <strong>im</strong> Marktsystem.“<br />

European Wealth Management Initiative der UBS; Investitionen sind bspw. der Aufbau einer IT-Plattform, die Entwicklung<br />

lokal verkaufbarer Produkte (heterogene steuerliche Rahmenbedingungen) sowie das Engagement eines<br />

leistungsfähigen Fundus an Kundenberatern.<br />

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