Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen
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R E L A T I O N S H I P E Q U I T Y I M P R I V A T E B A N K I N G<br />
<strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Einheiten unterstrichen werden. So verwalten die UBS und die Credit<br />
Suisse <strong>im</strong> <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Segment zusammengezählt ca. CHF 1.5 Billionen an Vermögen<br />
oder geschätzte 2.25% der weltweiten <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Gelder (on- sowie offshore)<br />
28 .<br />
Gesunde Privatbanken wie auch Banken <strong>im</strong> allgemeinen arbeiten sehr profitabel. So erwirtschaften<br />
auch die Schweizer Banken <strong>im</strong> Jahre 2004 stattliche Gewinne von zusammen CHF<br />
15 Milliarden 29 . Aufgrund der oben geschätzten Zahlen zur Höhe der <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Gelder<br />
sowie qualifizierter Annahmen zur Profitabilität kann davon ausgegangen werden, dass<br />
bis zur Hälfte dieser Gesamtgewinnsumme durch Aktivitäten <strong>im</strong> Bereich des <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong><br />
zustandekommen 30 .<br />
Ein Indiz für die relative Höhe dieser Zahlen ist die Feststellung Bernets, dass die „Angemessenheit<br />
von Margen, Deckungsbeiträgen, [...] [sowie] best<strong>im</strong>mter Kosten- und Ertragselemente“<br />
in der Öffentlichkeit zunehmend diskutiert würden 31 . Mit einem etwas positiveren<br />
Grundton kann jedoch abrundend festgehalten werden, dass die Schweizer Banken und<br />
insbesondere das <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Geschäft für den Werkplatz Schweiz in jedem Fall von<br />
sehr grosser Bedeutung sind.<br />
2.1.2 <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Kunden<br />
Eine Befragung von Privatbanken über das Vorhandensein verschiedener definierter<br />
Zielkundengruppen ergab, dass für das Gros der Banken Vermögensverwaltungskunden<br />
eine prominente Zielgruppe sind. Diese wird in fast 80% der Fälle mit einem spezifischen<br />
Produkt angegangen 32 .<br />
Eine feinere Unterteilung der traditionellen <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Kundschaft nach unterschiedlichen<br />
Bedürfnissen kann wie folgt vorgenommen werden 33 :<br />
– Transaktionsorientierte Kunden: Hier handelt es sich um Brokerage- und Discountkunden,<br />
die einzig bei ihrem Transaktionsbedürfnis abgeholt werden können. Beratung<br />
und Information besorgen sie sich anderswo.<br />
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Die Grösse der globalen Vermögen über USD 100'000 beträgt gem. Dyer et al. (2004) und Merrill Lynch/Capgemini<br />
(2005) umgerechnet ca. CHF 67-68 Billionen. UBS (2005a), Credit Suisse (2005): Die Angaben zu den verwalteten<br />
Vermögen von UBS und Credit Suisse beinhalten einzig die ausgewiesenen Kundengelder – nicht berücksichtigt sind<br />
bilanzierte Kundenguthaben in den entsprechenden Segmenten.<br />
Schweizerische Nationalbank (2005)<br />
Bei ca. CHF 1.1 bis 1.5 Billionen in der Schweiz gebuchter <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Gelder würde bei einer Bruttomarge von<br />
100 Basispunkten Umsatz pro Franken investiertem Kundengeld und einer Cost/Income-Ratio von 50-80% ein Gewinnpotential<br />
von ca. CHF 3-7 Milliarden resultieren. Diese Zahl berücksichtigt noch nicht die durch Schweizer Banken<br />
<strong>im</strong> Ausland abgeschlossenen Geschäfte sowie Umsätze, welche nicht in direktem Zusammenhang zu den Kundengeldern<br />
stehen (z.B. Erträgnisse aus Kreditvergabe). Weitere Erläuterungen zum <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Geschäftsmodell<br />
und dessen Beurteilung aus Finanzsicht folgen auf Seite 38 ff.<br />
Bernet (2005), 82<br />
Galasso (1999), 322; bei der Vermögensverwaltung hat der Kunde üblicherweise die Investitionsentscheidungsbefugnis<br />
an die Bank delegiert (sog. diskretionäre Mandate); <strong>im</strong> Unterschied dazu fällt der Kunde <strong>im</strong> Rahmen der Vermögensberatung<br />
die Transaktionsentscheide selbst.<br />
Galasso (1999), 190<br />
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