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Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

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Kapitel 3 – Kundenwert <strong>im</strong> <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong><br />

zung <strong>im</strong>plizit durch ein besseres Verständnis des Kundenlebenszyklus sowie eine abgest<strong>im</strong>mte<br />

Kundenbedienung und Produktentwicklung erreicht werden soll.<br />

3.7.3 Kundenwertdenken bei grossen Privatbanken<br />

3.7.3.1 Allgemeine Situation<br />

Die beiden grossen Schweizer Privatbanken sind aus mehreren Zusammenschlüssen und<br />

Zukäufen über die Jahre zu sehr grossen Organisationen herangewachsen. Während das<br />

Schweizer Onshore-Geschäft von Wichtigkeit ist, haben sie sich vor allem durch die Dienstleistungen<br />

an Offshore-Kunden über die Jahre einen Namen gemacht. Eine schwächere<br />

Entwicklung jener Volumina hat die beiden Institute jedoch allmählich dazu veranlasst, sich<br />

nach neuen Wachstumsgebieten und Ertragsquellen umzusehen. Das Resultat ist eine starke<br />

Expansion ausserhalb des Schweizer <strong>St</strong>ammgebietes vor allem nach Westeuropa, Asien und<br />

teilweise in den ehemaligen Ostblockstaaten.<br />

Die Banken bedienen weltweit <strong>im</strong> <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> mehrere hunderttausend Kunden, welche<br />

neben einer qualitativ hochstehenden Beratung mit ihren Vermögensverwaltungsaufträgen<br />

vor allem auch ein Markenprodukt suchen. Um dieses konsequent und ortsunabhängig kontrolliert<br />

bereitstellen zu können, versuchen diese Institute mehr als andere, eine <strong>St</strong>andardisierung<br />

herbeizuführen. Dazu gehört auch eine Systematisierung der Kundenbeurteilung<br />

und darauf aufbauende Massnahmen in der Kundensegmentierung und –bearbeitung. Derart<br />

sieht sich der Kunde zu einem gewissen Grad einem auf sein Segment spezialisierten Fachmann<br />

gegenüber, der eine gewisse Effizienz in der Lösung typischer Probleme entwickelt<br />

hat.<br />

3.7.3.2 Aktuelle Rolle von Kundenwert in der Bankführung<br />

Auf der Zeitachse gesehen machte das Retailbanking den Anfang dieser Systematisierung,<br />

wo durch systematische Kundenwertbetrachtungen eine Profitabilisierung bewerkstelligt<br />

werden konnte. Historisch hat das CRM <strong>im</strong> <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Bereich seine Wurzeln <strong>im</strong><br />

Compliance-Bereich, der Instrumente suchte, welche die Erkennung unlauterer und vermeintlich<br />

illegaler Transaktionen ermöglichte 166 .<br />

Diese Entwicklungen helfen heute auch den anderen Interessengruppen wie der Bankführung,<br />

dem Verkauf, dem Produktmanagement oder der CFO-Organisation bei der Unterstützung<br />

strategischer Entscheide. Doch aufgrund der grösseren Individualität des Geschäfts<br />

und oftmals fehlender flächendeckender soziodemographischer und finanzieller Daten ist<br />

der Prozess <strong>im</strong> <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> weniger weit fortgeschritten.<br />

166 Compliance = Gesamtheit der freiwilligen, bankaufsichtlichen und gesetzlich vorgeschriebenen Massnahmen zur<br />

Sicherstellung, dass die Geschäftstätigkeit von Finanzinstituten sowie die Eigengeschäfte der Mitarbeiter den geltenden<br />

Gesetzen, Regelungen und Usanzen entsprechen. Die Compliance dient der Erhaltung des guten Rufs der Finanzinstitute.<br />

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