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Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

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R E L A T I O N S H I P E Q U I T Y I M P R I V A T E B A N K I N G<br />

vornehmlich in Europa und Asien, einzudringen 66 . Als Paradebeispiel baut die UBS mit<br />

grossen Investitionen an ihrer European Wealth Management Initiative; aber auch manch<br />

andere Privatbank hegt ähnlich expansive Vorhaben 67 . Neben dem europäischen Markt bieten<br />

sich jedoch vor allem auch in den aufstrebenden und zunehmend sich etablierenden<br />

Vermögensverwaltungsmärkten in China und Indien neue Perspektiven. Dabei finanzieren<br />

Kosteneinsparungen <strong>im</strong> Offshore-Geschäft, welches konsolidiert und opt<strong>im</strong>iert wird, den<br />

teuren Markteintritt <strong>im</strong> unbearbeiteten Gelände 68 .<br />

Es sind vor allem die grösseren Privatbanken, welche die nötigen Mittel aufbringen können,<br />

um derart fundamentale strategische Neuausrichtungen vornehmen zu können. Vor allem<br />

die kleineren Institute dürften in der langen Frist auf die politischen Rahmenbedingungen in<br />

der Schweiz angewiesen sein. Somit ist Bernet beizupflichten, wenn er festhält, die nachhaltige<br />

Positionierung des Finanzplatzes in einem multinationalen Kontext werde zum zentralen<br />

Aspekt der heutigen Finanzplatzpolitik 69 .<br />

2.1.5.2 Produktlandschaft: Anspruchsvolle und rentable Produkte<br />

Von einer Beschränkung der Vermögensanlage und –verwaltung auf klassische Instrumente<br />

wie Aktien, Obligationen und Geldmarktpapiere kann nicht mehr ausgegangen werden.<br />

Nachdem durch die Auflage von Investmentfonds eine diversifizierte Investmentstrategie<br />

auch für untere Vermögensklassen eröffnet wurde, sind heute neuere Erscheinungen wie<br />

strukturierte Produkte, Hedge Fonds oder <strong>Private</strong> <strong>Equity</strong> Anlagen in vielen Portefeuilles zu<br />

finden. Diese Produkte können dem Kunden durch ausgeklügeltes „Financial Engineering“<br />

einen Mehrwert bringen, doch sind sie für den Laien sehr intransparent und schwer verständlich<br />

70 . Die Banken profitieren von den Produkten, da sie hohe Margen abwerfen 71 .<br />

Ähnlich schillernd ist das Einführen offener Architekturen und das Angebot von Drittprodukten<br />

in Konkurrenz zur Eigenmarke. Dieser Schritt stärkt den Kunden, erweitert dessen<br />

Optionen und erhöht die Chancen das richtige Produkt zu wählen. Durch provisionsähnliche<br />

Zahlungen schaffen Produktanbieter bei den verkaufenden Banken jedoch Anreize, nicht<br />

unbedingt die besten, sondern die profitabelsten Produkte anzubieten 72 . Gaulard/De Vries<br />

66<br />

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72<br />

Schraner (2004) betont ausdrücklich den Expansionsdruck in den pazifischen Raum, der durch den dort zunehmenden<br />

Wohlstand sowie abschreckende neue Regulatorien in Europa gefördert werde. 41% aller <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Übernahmen<br />

geschahen 2003 dort.<br />

Z.B. die Credit Suisse; Schraner (2004) erwähnt zudem die Banque Pictet & Cie, die Banca del Gottardo, Lombard<br />

Odier Darier Hentsch et Cie, Mirabaud sowie Sarasin.<br />

Dyer et al. (2004), 9; Gaulard/De Vries (2004), 4 und 8; NZZ (2005): Die mittelgrossen Banken erweisen sich dabei<br />

jedoch als zu wenig finanzstark, um grosse notwendige Investitionen tätigen zu können.<br />

Bernet (2005), 182<br />

Emödi (1999), 113<br />

Gerber (2004) kritisiert die hohen Gebühren und schlechte Performance zulasten des Kunden in der investmentfondsgebundenen<br />

Vermögensverwaltung best<strong>im</strong>mter Institute.<br />

Siehe Business Case <strong>im</strong> Abschnitt 2.3<br />

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