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Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

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R E L A T I O N S H I P E Q U I T Y I M P R I V A T E B A N K I N G<br />

sen zu lernen und darauf aufbauend, bestehende Modelle zu opt<strong>im</strong>ieren 173 . Jegliche<br />

Konzepte sollten offen bleiben und einer ständigen Weiterentwicklung und Verfeinerung<br />

unterworfen werden. Bei einem solchen Drang nach der Abbildung des gläsernen Kunden<br />

ist aber stets ein vernünftiges Augenmass zu behalten. Neben der strikten Einhaltung<br />

der gesetzlichen Datenschutzanforderungen sollte stets das Kosten-/Nutzenverhältnis bei<br />

der Erhebung zusätzlicher Anforderungen überwacht werden.<br />

Bei der Opt<strong>im</strong>ierung des letzteren sollte insbesondere bewusst sein, dass eine zu hohe<br />

Investition in Details sich nicht <strong>im</strong>mer auszahlt. So könnte z.B. die theoretisch sehr<br />

wünschbare, systematische Erfassung der detaillierten familiären Situation jedes Kunden<br />

als in der praktischen Erhebung nur sehr schwierig durchführbar erachtet und damit<br />

verworfen werden. In vielen Fällen kann zudem die komplexitätstreibend wirkende Verfeinerung<br />

des Kundenwissens der einfachen Kommunizierbarkeit wichtiger Schlüsse <strong>im</strong><br />

Wege stehen und damit sogar zum Scheitern bringen 174 .<br />

– Kundenwissen systematisieren: Es reicht nicht aus, das Wissen über den Kunden aufzubauen<br />

und zu horten. Es genügt auch nicht, dieses sodann nur zu analysieren, sondern<br />

es sollte in eine geeignete Form gebracht werden, um als Entscheidungsgrundlage für<br />

die <strong>St</strong>akeholder dienen zu können. Dabei geht es um die nutzergerechte Aufbereitung<br />

von Informationen: bspw. die strukturelle Visualisierung zur Überwachung von Entwicklungen<br />

in Kundenportfolios, die Aufstellung schnell einsetzbarer aber fundierter<br />

Entscheidungsbäume für verschiedene Führungsstufen oder die Darstellung von Kundens<strong>im</strong>ulationen<br />

in Abhängigkeit verschiedener Parameter. Zentral ist dabei die einfache,<br />

einleuchtende und nachvollziehbare Darstellung äusserst komplexer Sachverhalte.<br />

– Nach der Kundenwertmax<strong>im</strong>e handeln: Liegt das Kundenwissen systematisch und<br />

verdichtet vor, werden Handlungen nach dessen Massgabe möglich. Verschiedene befragte<br />

Manager nannten als mögliche Zielvorstellungen bei einer besseren Kenntnis der<br />

Kundenwerte die Möglichkeit zur punktuellen Anpassung der „Value Propositions“, eine<br />

Opt<strong>im</strong>ierung der Preissetzung pro Kunde oder sogar die gezielte Ausrichtung von Ressourcenallokationen<br />

auf eine Max<strong>im</strong>ierung des Kundenwerts.<br />

Als grundlegendes Ziel wurde die frühestmögliche Identifikation von wertvollen Kunden<br />

<strong>im</strong> Laufe deren Lebenszyklus genannt, um diese geeignet entwickeln zu können.<br />

Diese Feststellung ist Teil des Credos, welches das Bankmanagement oftmals verfolgen<br />

möchte: Den Kunden in all seinen Facetten und Verbindungen zu erfassen, um ihn seinen<br />

(nicht <strong>im</strong>mer sichtbaren) Bedürfnissen entsprechend bedienen und wertmässig ausschöpfen<br />

zu können. In diesem Sinne soll CRM den Schritt von einem blossen Tool hin<br />

173 Bspw. die Bewertung von Kundennetzwerken als wenig bearbeitetes Thema<br />

174 Ein theoretisch perfektes Modell nützt der Bank nichts, wenn es nicht umgesetzt wird. Eine Umsetzung wird aber nur<br />

stattfinden, wenn Nutzen und Funktionsweise eines Modells einfach und prägnant dem Nutzer kommuniziert werden<br />

können. Daran könnte aber ein zu komplexes Modell scheitern.<br />

74

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