Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen
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Kapitel 6 – Entwicklung eines <strong>Relationship</strong> <strong>Equity</strong> Cockpits<br />
Die folgenden Abschnitte behandeln nun die einzelnen Komponenten wie sie in chronologischer<br />
Reihenfolge zur Kundenwertberechnung <strong>im</strong> vorliegenden Modell benutzt werden 299 .<br />
6.2.1 Kundengrunddaten<br />
Die Bewertungslogik der <strong>Relationship</strong> <strong>Equity</strong> Datenbank basiert auf der Aggregation von<br />
Daten auf Einzelkundenniveau. Somit ist es vonnöten, von jedem einzelnen zu bewertenden<br />
Kunden über best<strong>im</strong>mte Informationsattribute zu verfügen. Bei der Erstellung der Datenbank<br />
wurden die bestätigten Hypothesen der befragten Kundenberater praktisch ohne Abstriche<br />
in das Anwendungsmodell überführt 300 .<br />
Dies bedeutet aber auch, dass hier von einem Idealfall ausgegangen wird. Denn wie aus den<br />
Managementinterviews ersichtlich, verfügt kaum eine Privatbank über vollständige (insbesondere<br />
soziodemographische) Daten ihrer Kunden 301 . Bei einer Umsetzung in der Praxis<br />
müssten darum mit hoher Sicherheit einige der hier erwähnten Attribute fallengelassen werden;<br />
andere, neue könnten dafür unter Umständen hinzukommen.<br />
6.2.1.1 Daten über die finanzielle Leistung des Kunden bei der Bank<br />
Informationen über Kundengelder, darauf erwirtschaftete direkte Umsätze sowie Neugeldzuflüsse,<br />
also die direkte Leistung des Kunden, sind bei allen befragten Privatbanken verfügbar.<br />
Für die <strong>Relationship</strong> <strong>Equity</strong> Datenbank werden folgende finanziellen Daten pro<br />
Kunde auf Quartalsbasis benötigt (alle in CHF) 302 :<br />
– Kundengelder in Beratungsmandaten, investiert in<br />
Aktien<br />
Obligationen<br />
anderen Instrumenten<br />
– Kundengelder in Verwaltungsmandaten, investiert in<br />
Aktien<br />
Obligationen<br />
anderen Instrumenten<br />
– Kundenverbindlichkeiten (v.a. Hypothekar- und Lombardkredite)<br />
– Umsatzleistung aus<br />
Beratungsmandaten<br />
Verwaltungsmandaten<br />
Verbindlichkeiten<br />
– Neugelder und Neuverbindlichkeiten (nicht näher spezifiziert)<br />
299 Eine Besprechung der einzelnen in Abbildung 6-5 aufgeführten Prozessschritte erfolgt ab Seite 166.<br />
300 Siehe Hypothesenbesprechung in Abschnitt 5.2.2<br />
301 Genau genommen kann es keine vollständige Datenbasis geben – theoretisch könnte man unendlich viele Informationsstücke<br />
über jeden Kunden sammeln (bis hin zu Kleiderstil, Musikrichtung, ...).<br />
302 Der Detaillierungsgrad der verschiedenen Assetkategorien könnte <strong>im</strong> Anwendungsfall erhöht werden (bspw. einerseits<br />
um eine Liquiditätskomponente, anderseits um weitere Wertschriftenkategorien).<br />
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