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Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

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Hypothese 2c<br />

Referenzen ⇒ Grösse der Neugeldflüsse<br />

Kapitel 5 – <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Kunden aus Beratersicht<br />

Hypothese: Je mehr Referenzen ein Kunde macht, desto mehr Geld wird der Bank in Form<br />

von Neugeldern daraus zufliessen.<br />

Argumentation: Die Beziehung zwischen gemachten Referenzen, also Weiterempfehlungen<br />

an potentielle Kunden und der Grösse der effektiv folgenden Neugeldflüsse ist weniger<br />

strikt als einige der anderen hier aufgestellten Hypothesen. Das Vorliegen einer Referenz<br />

sagt noch nichts über deren Ummünzung aus. Auf der anderen Seite spielen Referenzen<br />

in best<strong>im</strong>mten Märkten erfahrungsgemäss eine eminent wichtige Rolle für die Neukunden-<br />

und damit Neugeldwerbung 263 .<br />

Hypothese 2c i–vi<br />

On-/Offshore + Familienvermögen + unternehmerische Aktivität<br />

⇒ Netzwerkzugehörigkeit ⇒ Referenzen<br />

Kundenzufriedenheit ⇒ Referenzen<br />

Hypothese: Das Vorhandensein einer Onshore-Kundenbeziehung, eines substantiellen<br />

Vermögens der Kundenfamilie sowie das Ausüben einer unternehmerischen Tätigkeit durch<br />

den Kunden wirkt sich positiv auf dessen Netzwerkzugehörigkeit aus 264 . Dies wiederum hat<br />

einen positiven Einfluss auf die Häufigkeit und Höhe der gemachten Referenzen, sofern die<br />

Kundenzufriedenheit positiv zu beurteilen ist.<br />

Argumentation: Sämtliche hier zusammengezogenen Hypothesen, welche die Kundenberater<br />

zum Referenzbereich aufgestellt haben, machen aus Sicht des „gesunden Menschenverstandes“<br />

Sinn. Aufgrund von Fehlen bzw. der Vertraulichkeit von Daten ist es jedoch leider<br />

nicht möglich, diese Hypothesen sinnvoll zu testen.<br />

Die einzelnen Zusammenhänge stellen sich wie folgt dar: Die Referenztätigkeit wird einerseits<br />

durch die Netzwerkzugehörigkeit eines Kunden sowie dessen Qualität begünstigt – hat<br />

der Kunde ein Netzwerk, ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass er dem Berater weitere<br />

Kunden vermitteln wird. Anderseits ist die Kundenzufriedenheit massgeblich für die Referenztätigkeit<br />

von Wichtigkeit. Ein nur mittelmässig zufriedener Kunde wird keine Empfehlungen<br />

tätigen, ein unzufriedener Kunde könnte ggf. sogar zur Erhöhung der Unzufriedenheit<br />

oder zur Abwanderung weiterer Kunden führen.<br />

Was die Netzwerkzugehörigkeit betrifft, hat sich in den Kundenberatergesprächen gezeigt,<br />

dass jeder Kunde irgendein Netzwerk besitzt. Entscheidend ist jedoch insbesondere dessen<br />

H<br />

H<br />

263 Föhn (2004), 197: Im asiatischen Markt spielen Referenzen gegenüber breiter Werbemassnahmen die unbestrittene<br />

Vorreiterrolle und kommen in 69% der Fälle aller Neukundenanwerbungen zum Zuge; Corporate Executive Board<br />

(2003a), 2, weist darauf hin, dass <strong>im</strong> High Net Worth Bereich bis zu 80% des Geschäftsvolumens durch Referenzen<br />

von bestehenden Kunden, professionellen Beratern oder via abteilungsübergreifende Netzwerke innerhalb von Banken<br />

generiert werden (<strong>im</strong> Vergleich zu 58% in den übrigen Teilen der Finanzbranche).<br />

264 Ein Kundenberater weist darauf hin, dass auch der Kundenberater oftmals be<strong>im</strong> Netzwerkaufbau behilflich ist und so<br />

mit dem Unternehmerkunden eine Symbiose eingeht.<br />

123

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