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Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

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R E L A T I O N S H I P E Q U I T Y I M P R I V A T E B A N K I N G<br />

Hypothese 1a<br />

Alter und Lebenszyklus ⇒ Kundenbedürfnisse<br />

Hypothese: Der Lebenszyklus, auf dem sich ein Kunde durch das Leben bewegt, sowie<br />

seine Position darin, welche unter anderem durch sein Alter best<strong>im</strong>mt wird, haben einen<br />

grossen Einfluss auf seine Bedürfnisse (und damit auch sein Anlageziel) als Kunde einer<br />

Privatbank.<br />

Argumentation: Neben dem Alter, der Gesundheit und der familiären Situation spielen vor<br />

allem auch die berufliche Position und die beruflichen Aussichten eine Rolle für die Best<strong>im</strong>mung<br />

der Position <strong>im</strong> Lebenszyklus. Die Lebenszyklen der Bankkunden unterscheiden<br />

sich nicht grundlegend voneinander – bei vielen Kunden trifft in grossen Zügen die allgemeine,<br />

klassische Lebenszyklushypothese zu 249 .<br />

Entgegen der Annahme, die zur <strong>St</strong>rukturierung der Interviews in drei Fragenblöcke führte<br />

und besagte, dass für verschiedene Kundengruppen unterschiedliche Lebenszyklusmuster<br />

herausgeschält werden könnten, kann nach den Kundenberaterinterviews festgehalten werden,<br />

dass vielmehr ein <strong>St</strong>andardlebenszyklus sowie die vom Kundenalter best<strong>im</strong>mte Position<br />

darin für die Kundenbedürfnisse und damit das Kundenpotential mitbest<strong>im</strong>mend sind.<br />

Dies bestätigen auch die verschiedenen in Kapitel 4.2 gemachte Aussagen zur Betrachtung<br />

des Lebenszyklus von Bankkunden. Die hier formulierte Hypothese kann also nicht verworfen<br />

werden. Die Feststellung eines <strong>St</strong>andardlebenszyklus wird <strong>im</strong> Modell einen grossen<br />

Einfluss auf die Ausgestaltung des Kundenbewertungsmodells haben müssen.<br />

H<br />

Hypothese 1b<br />

Unternehmerische Aktivität ⇒ Kundenbedürfnisse<br />

Hypothese: Ein Unternehmer hat als Bankkunde grundlegend andere Bedürfnisse als ein<br />

Kunde, der angestellt oder pensioniert ist. Dabei kann man passive Unternehmenseigner,<br />

Mitarbeiter <strong>im</strong> Familiennunternehmen sowie aktive Unternehmer unterscheiden.<br />

Argumentation: Ob ein Kunde unternehmerisch tätig ist oder nicht, ist für seine Bedürfnisse<br />

relevant. Viele Aspekte wie Finanzierungen <strong>im</strong> grossen Rahmen, spezielle steuerliche<br />

Fragen sowie Nachfolgeregelungen stellen sich bloss dem Unternehmer. Ausserdem kann<br />

ein Unternehmer unter Umständen eine intensivere Bedienung erfordern als ein anspruchsloserer<br />

Kunde. Dies zeigen auch die Untersuchungen von Verwilghen 250 . Das Interesse für<br />

die Finanzmärkte kann einem Unternehmer allerdings abgehen oder auch nicht. Ein grundsätzlicher,<br />

einzigartiger Einfluss auf die Kundenbedürfnisse und damit das Kundenpotential<br />

scheint gerechtfertigt.<br />

H<br />

249 Siehe Kapitel 4.2; Mehrere Kundenberater betonen, dass ab einer gewissen Vermögenshöhe ein Schnitt in der<br />

Ausgestaltung der Lebenszyklen sowie der Kundenbedürfnisse festzustellen ist – ein HNWI Kunde benötigt keine<br />

Hypothek, er kauft sich ein Haus „quasi aus dem laufenden Budget“.<br />

250 Siehe Abschnitt 4.1.2 zur demographischen und sozioökonomischen Segmentierung<br />

110

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