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Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

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R E L A T I O N S H I P E Q U I T Y I M P R I V A T E B A N K I N G<br />

rungen bzw. bei gleicher Umsatzleistung zu tieferen Kosten. Dabei bezieht sich die Ressourcenallokation<br />

pr<strong>im</strong>är auf die Gestaltung des Produktangebots – also die Entwicklung<br />

der richtigen Produkte – kann sekundär aber für die gesamte produktive Bankorganisation<br />

von Relevanz sein.<br />

Der dritte potentielle Geschäftsnutzen liegt in der Beurteilung von Kundenstämmen, die zur<br />

Disposition stehen. Dabei steht bei der Anstellung etablierter Kundenberater ein zusätzlicher<br />

Beurteilungsmassstab für die Werthaltigkeit des eingebrachten Kundenportfolios zur<br />

Verfügung 369 . Im Extremfall kann das Tool sogar zur (Zweit)Beurteilung bei Zukäufen ganzer<br />

Teams oder sogar Privatbanken beitragen. Im Rahmen letzterer stellt sich jedoch das<br />

Problem der Datenzugänglichkeit bzw. –verfügbarkeit.<br />

Als vierter identifizierter Nutzen ist sodann die Verlagerung des Betrachtungsfokus vom<br />

Kunden auf den Kundenberater <strong>im</strong> täglichen Geschäft zur Leistungsbeurteilung zu erwähnen.<br />

Durch zeitlich gestaffelte Soll-/Ist-Betrachtungen liegt zu dessen besseren Leistungsbeurteilung<br />

eine zusätzliche Messlatte vor: Durch den Vergleich von erwarteter Wertgenerierung<br />

der Kundenbasis mit der <strong>im</strong> Nachhinein messbaren effektiven Wertgenerierung<br />

unter Berücksichtigung der erwarteten Eingangskadenz der Zahlungsströme lässt sich eine<br />

fundierte Aussage über die Ausschöpfung des erwarteten Potentials machen.<br />

Der Einbezug von Durationbetrachtungen kann auch eine Überwachung der Zeitgenauigkeit<br />

unterstützen. Dabei könnte in einer Max<strong>im</strong>alvariante auch die Veränderung makroökonomischer<br />

Inputvariabeln berücksichtigt werden: Hat der Kundenberater richtig auf die volkswirtschaftlichen<br />

Prognosen reagiert? Welcher Wert ist ggf. durch eine unangebrachte Reaktion<br />

verloren gegangen?<br />

Der Nutzen des vorliegenden Konzepts für das General Management zeigt sich also in verschiedener<br />

Hinsicht. Von der Gewichtung her erscheinen die beiden erstgenannten Nutzenziele<br />

als die attraktivsten und sind darum auch prioritär anzustreben. Aufgrund der in Abschnitt<br />

7.3 zu besprechenden, damit zusammenhängenden Risiken sollte insbesondere die<br />

Verfolgung des letzten, der Leistungsmessung von Kundenberatern, wohlüberlegt sein.<br />

7.2.2 Nutzung durch die Verkaufsführung<br />

Die Verkaufsführungsabteilungen, welche sich bei grösseren Privatbanken der systematischen<br />

Nutzung von Verkaufsgelegenheiten annehmen, basieren ihre Arbeit schon heute<br />

nicht bloss auf Markttrends und somit der Angebotsseite, sondern betrachten ebenfalls die<br />

potentielle Nachfrageseite 370 . Bei letzterem geht es vor allem um die Identifikation von<br />

Lücken in der Produktnutzung bei best<strong>im</strong>mten Kunden.<br />

In diesem Zusammenhang könnte das vorliegende Modell durch seine neue Betrachtungsweise<br />

eine zusätzliche Opt<strong>im</strong>ierung der Gestaltung von Verkaufskampagnen ermöglichen:<br />

369 Das Tool berücksichtigt freilich nicht die zu erwartende Akquisitionsleistung des Kundenberaters.<br />

370 Interview mit Alf Fernau (10.2.05)<br />

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