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Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

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R E L A T I O N S H I P E Q U I T Y I M P R I V A T E B A N K I N G<br />

um so eine stabile Geschäftsbeziehung aufzubauen. Dabei erhofft er sich, auch langfristig<br />

von weiterem Potential in dessen Umfeld profitieren zu können. Nicht zuletzt wird das Geschäft<br />

durch persönliche Beziehungen zwischen Kunden und den Bankeignern geprägt,<br />

welche geschäftlich sehr gut genutzt werden können.<br />

Trotz strategischer Wachstumsvorhaben, ist man bestrebt, wenig aggressiv zu akquirieren.<br />

Dies führt zu einer Aufrechterhaltung der Margen sowie wiederum zu einem Ansprechen<br />

loyaler, nicht einzig preisgetriebener Kunden. Dabei ist Diskretion insbesondere als vertrauensbildende<br />

Massnahme wichtig; es wird versucht zum Kunden eine Beziehung aufzubauen,<br />

in der man dessen Zufriedenheit sehr gut spürt. Somit wird die Loyalität erhöht und<br />

man ist in der Lage, frühzeitig und richtig zu reagieren, sollte sich unterschwellig ein Konflikt<br />

anbahnen.<br />

3.7.1.2 Aktuelle Rolle von Kundenwert in der Bankführung<br />

Wie aus der allgemeinen Situation hervorgeht, sehen sich die betrachteten Privatbanken<br />

weniger darauf ausgerichtet, in schnellem Takt Kundenwert <strong>im</strong> hier verstandenen ökonomischen<br />

Sinne zu schaffen; <strong>im</strong> Vordergrund steht das Bestreben, den Kunden langfristig zu<br />

pflegen, zu entwickeln und so zu seiner max<strong>im</strong>alen Wertentfaltung zu bringen. Man vertraut<br />

darauf, dass der Kunde über die Zeit und bei guten Bedingungen Wert generieren wird.<br />

Ob man sich auf den richtigen Pfad befindet wird jeweils am Periodenende verifiziert, wenn<br />

sich der finanzielle Erfolg in der konsolidierten Erfolgsrechnung niederschlägt. Dabei findet<br />

auch eine rud<strong>im</strong>entäre Überprüfung der Kundenberaterleistung aufgrund der Anzahl hergestellter<br />

Kontakte, der Anzahl geführter Gespräche sowie schliesslich der Anzahl getätigter<br />

Abschlüsse statt.<br />

In der täglichen Arbeit spielt der Kundenwert zudem <strong>im</strong>plizit eine Rolle, indem sich die<br />

Kundenakquisition nach best<strong>im</strong>mten Attributen wie dem Wohnort oder der Mitgliedschaft<br />

in best<strong>im</strong>mten Netzwerken richtet, die auf hohen Kundenwert hindeuten. Ein weiterer Ansatz<br />

zur Sicherstellung einer langfristigen Wertgenerierung bei den betrachteten, kleineren<br />

Privatbanken, liegt darin, die Beziehung zwischen dem Kunden und seinem Berater möglichst<br />

wenig zu stören. Mit voller Absicht wird der Kundenberater in der Folge nicht – obwohl<br />

dies technisch möglich wäre – anhand von Kennzahlen beurteilt und bspw. mit<br />

Wachstumszielen incentiviert, sondern ist in seiner täglichen Betreuungs- und Akquisitionsarbeit<br />

weitestgehend frei.<br />

Auf der <strong>St</strong>ufe der gesamten Kundenpopulation spielt die Beurteilung des Kundenstamms<br />

eine gewisse Rolle. Dies geschieht z.B. entlang eines Vermögensrasters aber auch weiterer<br />

verfügbarer Attribute wie der Altersstruktur. Wertbasierte, monetäre Beurteilungsmethoden<br />

kommen jedoch auch hier nicht zum Zuge.<br />

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