28.12.2013 Aufrufe

Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kapitel 5 – <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Kunden aus Beratersicht<br />

Hinzu kommt die Einzigartigkeit der Unternehmer als Kunden mit „zwei Gesichtern“: als<br />

Unternehmens- wie auch als Privatkunden. So ermöglicht die erstmalige Gewinnung eines<br />

Unternehmers als Unternehmenskunden in einem zweiten Schritt auch dessen Erschliessung<br />

als Privatkunde. Aufgrund der relativ einfachen Akquisition bei zufriedenen Kunden werden<br />

solche internen Kundenvermittlungen in verschiedenen Privatbanken aktiv gefördert<br />

und mit Anreizen passiv herbeigeführt.<br />

Hypothese 1c<br />

Intensität des Anlageverhaltens ⇒ Kundenbedürfnisse<br />

Hypothese: Abhängig davon, ob ein Kunde sich gerne und intensiv mit der Anlage seiner<br />

Gelder beschäftigt oder nicht, lassen sich seine Bedürfnisse und letztlich die Nachfrage nach<br />

Bankprodukten unterscheiden.<br />

Argumentation: Abhängig vom Naturell, den Vorlieben und der Beschäftigung des Kunden<br />

gestaltet sich die Intensität seiner Befassung mit der Geldanlage. Einige Kunden wollen<br />

stark und laufend über Entwicklung und nötige Investmententscheide informiert sein, andere<br />

ziehen eine Delegation an einen Experten vor. Eng damit verbunden ist auch das finanzwirtschaftliche<br />

Wissen des Kunden. Von diesen Faktoren lassen sich die konkreten Bedürfnisse<br />

des Kunden ableiten. Beispielsweise hat der in Abschnitt 4.1.3 vorgestellte kostensensitive<br />

Tradingkunde, der über ein hohes finanzwirtschaftliches Wissen verfügt, grundsätzlich<br />

andere Bedürfnisse an die Ausführung seiner Finanzgeschäfte als der qualitätsbewusste<br />

Beratungskunde, welcher sich unsicher fühlt und sich stärker auf die Bank abstützen möchte.<br />

H<br />

Hypothese 1d<br />

Kundendomizil ⇒ Kundenbedürfnisse<br />

Hypothese: Ein Onshore-Kunde hat andere Bedürfnisse als ein Offshore-Kunde. Der Offshore-Kunde<br />

will so wenig wie möglich mit seiner Geldanlage zu tun haben.<br />

Argumentation: Je nachdem ob ein Kunde in der Schweiz wohnt oder <strong>im</strong> Ausland ansässig<br />

ist und nur wenige Male pro Jahr für Gespräche mit der Bank in die Schweiz reist, gestaltet<br />

sich sein Beratungsbedürfnis unterschiedlich. Es geht hier also nicht um das genaue Domizil<br />

innerhalb der Schweiz, sondern darum, ob der Kunde „on shore“ oder „off shore“ bedient<br />

wird, da dies vermutlich auf sein Anlageverhalten und seine Interaktion mit der Bank einen<br />

grossen Einfluss hat. Der spezifische kulturelle Hintergrund ist zwar für die Bedienungsweise,<br />

jedoch nicht für das Potential entscheidend. Die Hypothese ist logisch; für den<br />

Zweck des zu entwickelnden Modells soll das Kundendomizil aus Gründen der Fokussierung<br />

auf den Schweizer Onshore-Markt jedoch ausgeklammert werden.<br />

H<br />

111

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!