Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen
Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen
Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kapitel 6 – Entwicklung eines <strong>Relationship</strong> <strong>Equity</strong> Cockpits<br />
– Bottom-up Berechnung anhand von Finanzparametern: Kennt man best<strong>im</strong>mte Attribute<br />
des Kunden wie dessen Einkommen und Lebenshaltungskosten sowie Investitionspläne,<br />
könnte man als Residuum dessen Sparquote resp. gesamte Neugeldflüsse berechnen.<br />
Aufgrund des Clusterings nach eben diesen D<strong>im</strong>ensionen läuft dieser Ansatz auf ein<br />
ähnliches Resultat hinaus wie der vorgenannte; er leidet auch an denselben Schwächen.<br />
Der Berechnungsschritt 3 der <strong>Relationship</strong> <strong>Equity</strong> Datenbank beinhaltet unter anderem die<br />
Prognose der <strong>St</strong>röme von Neugeld und Neuverbindlichkeiten in der nahen Zukunft. Er basiert<br />
dabei auf der zweiten erwähnten Möglichkeit, der Extrapolation der Historie. Mit dem<br />
Ziel der Schätzung von Neugeldflüssen für das Folgejahr wird dabei versucht, aus den vorhandenen<br />
Daten zu Neugeld und Neuverbindlichkeiten einen linearen Trend herauszulesen.<br />
In erster Priorität werden alle verfügbaren Neumitteldaten zugezogen. Falls es sich dabei<br />
um mehr als 4 Datenpunkte handelt und diese einen Variationskoeffizienten von unter 0.5<br />
haben 323 , wird der so ermittelte durchschnittliche quartalsweise Neumittelstrom annualisiert<br />
und als beste Prognose verwendet. In zweiter Priorität wird das effektive Neugeld der letzten<br />
4 Quartale verwendet. In dritter Priorität, wenn weniger als 4 Datenpunkte vorliegen,<br />
werden die vorliegenden, effektiven Neumittelflüsse als solche annualisiert und als beste<br />
Schätzung verwendet. Diese Vorgehensweise wird in der folgenden Abbildung verdeutlicht:<br />
Neugeldflüsse pro Periode<br />
Periode Kunde Nr. 2 Kunde Nr. 3 Kunde Nr. 4<br />
Q2 2003 3,500<br />
Q3 2003 3,800<br />
Q4 2003 3,700<br />
Q1 2004 50,925 4,000<br />
Q2 2004 56,891 2,600<br />
Q3 2004 64,184 4,000 34,000<br />
Q4 2004 50,770 3,800 29,000<br />
Q1 2005 -4,643 3,750 28,000<br />
Anzahl Beobachtungen >4 5 ok 8 ok 3 !!!<br />
Priorität 1: Neugeldschätzung aufgrund der Gesamtdaten (ann.) 174,502 14,575 n. zutreffend<br />
<strong>St</strong>andardabweichung 24,628 422 2,625<br />
arith. Mittel 43,625 3,644 30,333<br />
Variationskoeffizient