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Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

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Kapitel 5 – <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Kunden aus Beratersicht<br />

wird seinen Wert nur dann für die Bank offenbaren, wenn es zu einer vertrauensvollen<br />

Beziehung zwischen ihm und dem Kundenberater kommt. Dessen Wichtigkeit variiert<br />

zwar und ist bspw. für professionelle Vermögensverwalter in Family Offices weniger<br />

wichtig als für einen Privatmann; dennoch sind eine gegenseitige Sympathie, ein ansprechendes<br />

Ambiente sowie der Modus der Kontaktaufnahme – also der beiderseitige erste<br />

Eindruck – in allen Fällen essentiell.<br />

Da der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung weitestgehend von der „Chemie“ zwischen<br />

Berater und Kunde abhängt, soll das Vertrauen hier als grundlegender, aber<br />

schwer beeinflussbarer, externer Faktor angesehen und anerkannt werden. Ein den Kunden<br />

ansprechendes Image der Bank mag wohl begünstigend wirken, wird aber für den<br />

Vertrauensgehalt der Geschäftsbeziehung niemals ausschlaggebend sein.<br />

– Grundlegende Kundenbedürfnisse als Voraussetzung für Produktbedürfnisse:<br />

Auch die zweite Feststellung bezieht sich auf ein Konstrukt, das für die weitere Analyse<br />

und Modellierung nur sehr schwer verwendet werden kann. Dennoch sollte sie als relevant<br />

und basisbildend angesehen werden. Das Bedürfnis eines Kunden nach einer best<strong>im</strong>mten<br />

Problemlösung, einem best<strong>im</strong>mten Produkt und nach einer best<strong>im</strong>mten Marke<br />

entsteht nicht aus nichts, sondern wird durch tieferliegende Faktoren best<strong>im</strong>mt 244 . Eine<br />

verkaufsorientierte Möglichkeit, diese intrinsischen Faktoren aufzugliedern bietet Saxer<br />

wie am oberen Rand der Abbildung dargestellt 245 .<br />

5.2.2 Formulierung und Validierung der Hypothesen<br />

5.2.2.1 Sicht der Kundenberater erfassen<br />

Eine Vereinfachung der Lesbarkeit und geeignete S<strong>im</strong>plifizierung der Zusammenhänge<br />

bietet folgende Übersicht, anhand derer die einzelnen kundenpotentialrelevanten Faktoren –<br />

wie sie aus den Kundenberatergesprächen extrahiert wurden – diskutiert werden sollen. Die<br />

festgestellten Zusammenhänge sollen als Hypothesen in den Raum gestellt werden und wo<br />

möglich direkt mit (einstweilen) bestätigenden oder widersprechenden Aussagen konfrontiert<br />

werden.<br />

Für diese „Tests“ werden vorwiegend Informationen des Bundesamtes für <strong>St</strong>atistik beigezogen,<br />

welche entweder direkt übernommen werden konnten oder aber in weiterführenden<br />

Analysen in die benötigte Richtung entwickelt wurden. Einige triviale Aussagen wurden<br />

nicht weiter überprüft, sondern als solche vorläufig akzeptiert und hingenommen.<br />

244 Interview mit Olivia Ellenrieder (16.12.04); Manuel Ebner (16.12.04) stuft die menschlichen Grundbedürfnisse <strong>im</strong><br />

Hinblick auf grundsätzliches Kundenverhalten (bspw. Verbleib versus Absprung) als wichtig ein, verneint jedoch einen<br />

systematischen Zusammenhang zur konkreten Produktwahl des Kunden. Karl Schäder (20.12.04) attestiert diesen<br />

grundlegenden Bedürfnissen eine Wichtigkeit (bspw. der Kauf exklusiver Produkte bei einem ausgeprägten <strong>St</strong>reben<br />

nach Prestige und Ansehen), aber eine kaum umsetzbare Messbarkeit. Siehe auch Abschnitt 4.1.3<br />

245 Saxer (2005); Umberto Saxer ist ein in der Schweiz bekannter Verkaufstrainer.<br />

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