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Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

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R E L A T I O N S H I P E Q U I T Y I M P R I V A T E B A N K I N G<br />

1 Einleitung, Zielsetzung und Forschungsfragen<br />

Most managers agree that they should focus on growing<br />

the lifet<strong>im</strong>e value of their customer relationships.<br />

Rust, Zeithaml and Lemon 1<br />

Nicht sämtliche Kunden einer Unternehmung sind gleichartig: einige kaufen häufiger und<br />

mehr, andere kaufen weniger, benötigen aber zum Beispiel eine weniger kostspielige Bedienung.<br />

Der monetäre Wert der Kunden einer Unternehmung ist also nicht gleichförmig<br />

verteilt 2 . Somit kann pauschal auch festgestellt werden, dass Firmen an Leistungsfähigkeit<br />

zulegen könnten, würden sie ihre Ressourcen auf die wertvollsten Kunden fokussieren.<br />

Es stellen sich Fragen wie: Wie gross ist der Wert einzelner Kunden und Kundengruppen?<br />

Ist der Ressourceneinsatz kongruent zum abgeschöpften Wert? Gibt es Diskrepanzen zwischen<br />

dem heutigem Deckungsbeitrag von Kunden und deren langfristigem Wert? Für den<br />

nach konkreten Handlungsanweisungen Suchenden können solche Fragestellungen allgemeingültig<br />

nur unbefriedigend beantwortet werden; die Betrachtung von spezifischen Branchen<br />

oder einzelnen Firmen mit ihren typischen Geschäftsmodellen drängt sich auf.<br />

So ist <strong>im</strong> Bankgeschäft, und insbesondere <strong>im</strong> <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong>, die langfristige Entwicklung<br />

des Kunden von zentraler Bedeutung. Hier gilt es weniger, einzelne Transaktions- und Produktprofitabilitäten<br />

zu opt<strong>im</strong>ieren; vielmehr ist es wichtig, die stetige Veränderung des<br />

Kunden <strong>im</strong> Laufe seines Lebens zu betrachten und in der Folge ggf. auch an heute wenig<br />

profitablen Beziehungen festzuhalten, sollte sich eine Verbesserung <strong>im</strong> Laufe der langen<br />

Frist abzeichnen. Föhn stellt fest: „[...] that a purely retrospective view makes it almost <strong>im</strong>-<br />

1<br />

2<br />

Rust/Zeithaml/Lemon (2004), 110<br />

Fickert (1995), 206, sowie Fickert (1998), 26, bezugnehmend auf Cooper/Kaplan (1991), 472: Es ist festzustellen,<br />

dass in vielen Firmen die sogenannte „20-225-Regel“ zutrifft, wonach es nur 20% aller Kunden bedarf, um 225% des<br />

Gesamtergebnisses einer Unternehmung zu erwirtschaften. Der Rest der Kunden bringt der Firma entweder unter<br />

dem <strong>St</strong>rich monetär nichts oder bewirkt sogar Verluste.<br />

12

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