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Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

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Kapitel 6 – Entwicklung eines <strong>Relationship</strong> <strong>Equity</strong> Cockpits<br />

Clustern befinden. Die Beurteilung der heutigen Leistungen des betrachteten Kunden und<br />

dessen Leistung in der nahen Zukunft basiert hingegen auf den heutigen Leistungsdaten<br />

jedes einzelnen Kunden.<br />

a. Berechnung des heutigen Beitrags<br />

Basis für folgende Rechenschritte bilden die in Abschnitt 6.2.1.1 beschriebenen finanziellen<br />

Datenanforderungen, welche quartalsweise zur Verfügung stehen müssen. Wie in der folgenden<br />

Tabelle aufgezeichnet, werden aufgrund eines benutzerdefinierten Berechnungszeitpunkts<br />

die relevanten Bestandes- und Umsatzdaten herausgelesen und die direkt durch den<br />

Kunden generierte Bruttomarge berechnet. Die <strong>im</strong> Teil Top-line Profitabilitäten dargestellte<br />

Kundenprofitabilität entspricht somit der Bruttomarge, welche sich aus der Division der<br />

Umsätze des vergangenen Jahres durch den durchschnittlichen Bestand an Kundengeldern<br />

berechnet 319 . So berechnet sich für den betrachteten Kunden beispielsweise aus gut einer<br />

Million CHF <strong>im</strong> Rahmen von Verwaltungsmandaten („discretionary“) betreuter Gelder und<br />

den dadurch generierten Umsätzen von gut CHF 13'000 eine Bruttomarge von 121 Basispunkten.<br />

Danach werden pro Produkt weitere Umsatzkomponenten auf der Basis von <strong>St</strong>andardsätzen<br />

appliziert; diese führen sowohl zu Profitabilitätssteigerungen als auch –minderungen und<br />

resultieren schliesslich in einer Nettomarge. Im konkreten Fall wird mit Retrozessionen <strong>im</strong><br />

Umfang von 30 Basispunkten gerechnet, welche der Bank von Drittanbietern zufliessen,<br />

weil erstere deren Produkte <strong>im</strong> Rahmen des Verwaltungsmandats einsetzt. Damit resultiert<br />

eine Nettomarge von 151 Basispunkten.<br />

Klammert man die in diesen 151 Basispunkten enthaltenen <strong>St</strong>andardumsatzkomponenten<br />

wieder aus und geht auf die Betrachtungsstufe der Kundenprofitabilität aufgrund direkter<br />

Kundenumsätze zurück, lassen sich gewährte Rabatte herauslesen. Durch die Bildung der<br />

Differenz zwischen einer <strong>St</strong>andardbruttomarge (von konkret 140 Basispunkten) und den<br />

effektiv eingenommenen 121 Basispunkten, lässt sich ein Preisnachlass von 19 Basispunkten<br />

oder gut CHF 2'000 ermitteln. Die Genauigkeit dieses letzten Berechnungsschritts hängt<br />

freilich stark vom Detaillierungsgrad des verwendeten <strong>St</strong>andardpreises ab. Bei einer hohen<br />

Zahl verwendeter Preismodelle und –listen <strong>im</strong> <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> ist die Festsetzung eines<br />

<strong>St</strong>andardpreises nicht <strong>im</strong>mer einfach zu bewerkstelligen.<br />

Sämtliche hier gemachten Berechnungen stützen sich auf das in Abbildung 2-9 dargestellte<br />

Du Pont Schema für ein Werttreibermodell <strong>im</strong> <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong>.<br />

319 Zum sogenannten Return on Assets bzw. Return on Business Volume siehe auch Abschnitt 2.3.1 zu den Preismodellen<br />

<strong>im</strong> <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong>. Die Berechnung der durchschnittlichen Kundengelder anhand mehrerer diskreter Zeitpunkte<br />

entspricht dabei einem Usus.<br />

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