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Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

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R E L A T I O N S H I P E Q U I T Y I M P R I V A T E B A N K I N G<br />

Für Kunde Nr. 2 liegen Neugeldflussdaten für 5 Quartale vor. Da der Variationskoeffizient<br />

dieser Datenpunkte jedoch über dem Grenzwert von 0.5 liegt, können nicht sämtliche Daten<br />

verwendet werden. Somit kommt es in zweiter Priorität zu einer Verwendung der neusten<br />

vier Datenpunkte – die ältesten Daten werden nicht in Betracht gezogen. Be<strong>im</strong> Kunden Nr.<br />

3 sind die vorhandenen 8 Datenpunkte derart gleichgerichtet (Variationskoeffizient von<br />

0.1), dass sämtliche zur Neugeldschätzung herangezogen werden. Für Kunde Nr. 4 sind nur<br />

3 Datenpunkte vorhanden; somit werden diese auf ein Jahr hochgerechnet, um eine „beste<br />

Schätzung“ für die zu erwartenden Neugeldflüsse des nächsten Jahres zu erhalten.<br />

Aufgrund der Wirkung des Diskontsatzes üben in einer Barwertrechnung die näheren Perioden<br />

den stärksten Einfluss auf den Gesamtwert eines Vermögenswerts, einer Unternehmung<br />

oder eines Kunden aus. Aus diesem Grund ist die Genauigkeit der Schätzungen für die nahen<br />

Perioden besonders wichtig und wird in diesem Konzept hoch gewichtet: Neben Anstrengungen<br />

zur Schätzung der zu erwartenden Neugeldflüsse, n<strong>im</strong>mt das Tool auch eine<br />

Modellierung der erwarteten Kapitalmarktentwicklung vor.<br />

Dabei ist es sehr schwierig bzw. genau genommen unmöglich, die Zukunft sehr genau voraussagen<br />

zu können. Sämtliche hier unternommenen und auch noch nicht beanspruchten<br />

Versuche zur Abschätzung zukünftiger Neugeldflüsse sind deshalb als Krücken zu verstehen,<br />

die auch zu Demonstrationszwecken einfach und durchschaubar gehalten wurden. Gegen<br />

den späteren Einsatz eines <strong>im</strong> positiven und negativen Sinne viel komplexeren Algorithmus<br />

<strong>im</strong> Sinne einer modulartigen Erweiterung des vorliegenden Konzepts ist nichts einzuwenden.<br />

6.2.3.4 Berechnungsschritt 4: Familienlogik 2<br />

Der zweite Teil der Berechnungen zur Familienlogik betrifft die Eruierung des Erbpotentials.<br />

Die Datenbank bietet die Möglichkeit, Kunden aus derselben Familie mit einer Identifikationsnummer<br />

als einander zugehörig zu kennzeichnen. Zudem kann auch durch eine Generationennummer<br />

in aufsteigender Ordnung die Position <strong>im</strong> „Erbzyklus“ notiert werden.<br />

Diese Möglichkeit dürfte vor allem bei langjährigen Kunden interessant sein, deren Nachkommenschaft<br />

vom selben Institut betreut wird.<br />

In erster Priorität werden Eingaben des Kundenberaters respektiert, welche das Erbpotential<br />

zu quantifizieren versuchen; sind solche nicht vorhanden, erfolgt eine Berechnung anhand<br />

der vorhandenen Finanzinformationen über potentielle Erblasser, die auch bei der Bank ihre<br />

Geschäfte tätigen, sowie der Anzahl Erbberechtigter.<br />

Durch Ermittlung der verbleibenden Lebensspanne kann der mutmassliche Zeitpunkt des<br />

Erbübergangs geschätzt werden. Diese Systematik ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich:<br />

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