Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen
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R E L A T I O N S H I P E Q U I T Y I M P R I V A T E B A N K I N G<br />
Eine weitere häufig anzutreffende Kennzahl ist die Cost/Income-Ratio, also das periodenbezogene<br />
Verhältnis zwischen Gesamtkosten und erwirtschaftetem Umsatz. Diese Masszahl<br />
kommt vornehmlich auf Gesamtunternehmens- oder Divisionsebene zur Anwendung und<br />
stellt <strong>im</strong> Bankenbereich die übliche Ausdrucksweise der Betriebsprofitabilität dar. Die<br />
Funktion dieser Verhältniszahl ist also ähnlich der in anderen Branchen gebräuchlichen<br />
Relation zwischen Gewinn und Umsatz, welche als Umsatzrendite, Gewinnmarge, Umsatzrentabilität<br />
oder auf Englisch „Return on Sales“ bekannt ist. Dabei ist eine tiefere<br />
Cost/Income-Ratio bei gleichem Umsatz einer höheren vorzuziehen.<br />
Wie angetönt spielen <strong>im</strong> fixkostenlastigen Bankenbereich Skaleneffekte <strong>im</strong> allgemeinen<br />
eine wichtige Rolle, so dass Institute mit grösseren Anlage- und Umsatzvolumina typischerweise<br />
auch tiefere Cost/Income-Ratios erreichen können. Global ausgerichtete Privatbanken<br />
können dabei auf Niveaus von 50% vordringen, während kleinere Banken eher auf<br />
höheren Ebenen operieren 99 . Auf Kundenebene kommt diese Masszahl kaum je zum Einsatz;<br />
aufgrund der mangelhaften Datenlage <strong>im</strong> detaillierten Kostenbereich erfolgt die Kundenbeurteilung<br />
vornehmlich anhand der Umsatzleistung.<br />
Folgende Aufstellung bietet ein fingiertes Beispiel für eine Kunden- und Produktprofitabilitätsrechnung<br />
auf Basis des skizzierten Werttreiberbaumes:<br />
Kunden- und Produktprofitabilität PRODUKTE KUNDE<br />
Kunde Nr. 000001 Diskretionär Nicht-diskretionär<br />
Periode: 2004 Portfoliomanagement Einzeltitel Fonds<br />
in bp in CHF in bp in CHF in bp in CHF in CHF in bp<br />
Anlagevolumen 2,000,000 500,000 500,000 3,000,000<br />
Umsatz<br />
<strong>St</strong>andardpreis 150 30,000 30 1,500 30 1,500 33,000 110<br />
./. Rabatt (10) (2,000) (10) (500) 0 (2,500) (8)<br />
+ Drittabsprachen 0 0 150 7,500 7,500 25<br />
= Bruttomarge 140 28,000 20 1,000 180 9,000 38,000 127<br />
./. Erwarteter Ausfall 0 0 0 0 0<br />
./. Kapitalkosten 0 0 0 0 0<br />
= Risikobereinigte Bruttomarge 140 28,000 20 1,000 180 9,000 38,000 127<br />
Volumengetriebene Kosten<br />
./. Verkauf (5) (1,000) 0 (5) (250) (1,250) (4)<br />
./. Produktion (10) (2,000) 0 0 (2,000) (7)<br />
./. Externer Leistungsbezug 0 0 (3) (150) (150) (1)<br />
= Deckungsbeitrag I 125 25,000 20 1,000 172 8,600 34,600 115<br />
Nicht volumengetriebene Kosten<br />
./. Verkauf (5) (1,000) 0 (5) (250) (1,250) (4)<br />
./. Produktion (3) (600) (2) (100) (5) (250) (950) (3)<br />
./. Externer Leistungsbezug 0 0 0 0 0<br />
./. Produktentwicklung (2) (400) 0 (5) (250) (650) (2)<br />
./. Infrastruktur & Beschaffung 0 0 (2) (100) (100) (0)<br />
= Nettomarge 115 23,000 18 900 155 7,750 31,650 106<br />
pro memoria:<br />
Cost / income Ratio (kundenindividuell) 16.7%<br />
Tabelle 2-6: Einzelkundenprofitabilität aufgrund fingierter Daten<br />
99<br />
UBS (2005a), 32: Cost/Income-Ratio des Wealth Management Bereichs von 56.8%; Credit Suisse (2005), 52,<br />
Cost/Income-Ratio des <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong>s von 57.8%; Julius Bär (2005), 23, Cost/Income-Ratio des <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong>s<br />
von 72.1%; Vontobel (2005b), 15, Cost/income-Ratio des <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong>s von 71.5% (inkl. Abschreibungen); dabei<br />
muss davon ausgegangen werden, dass die vorteilhaften Leistungszahlen von UBS und Credit Suisse auch von konzerninternen,<br />
das <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> übergreifenden Effekten begünstigt werden.<br />
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