Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen
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Kapitel 3 – Kundenwert <strong>im</strong> <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong><br />
Kundenansprüche gilt es, die Loyalität des Kunden zu erhalten. Zentral ist dabei die Rolle<br />
des Kundenberaters in seiner Scharnierfunktion zwischen Kunde und Bank. Durch das<br />
„Spüren“ des Kunden und dessen Abholen bei seinen Bedürfnissen ist er in der Lage, die<br />
Wahrnehmung der Dienstleistung durch den Kunden und damit den Wert dieses Kunden für<br />
die Bank direkt zu beeinflussen.<br />
Auf dieser Feststellung aufbauend schlägt Schäfer ein Rahmenkonzept vor, welches Beratungsprozess<br />
und Kundenwertmanagement verknüpft und gleichzeitig opt<strong>im</strong>iert, was <strong>im</strong><br />
Zielkonflikt zwischen knapper werdenden Ressourcen und steigenden Kundenansprüchen<br />
zwingend zu sein scheint:<br />
Abbildung 3-6: Integration von Beratung und Wertorientierung <strong>im</strong> <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong><br />
Quelle: Schäfer (2005)<br />
Dabei ist der Kundenberater zentraler Bestandteil beider Kreisläufe. Er hat den Kunden<br />
nach einem standardisierten und lösungsorientierten Prozess zu betreuen; zudem liefert er<br />
den grundlegenden Input zur Bewertung seiner Kunden bzw. – in deren Gesamtheit – zur<br />
strategischen Führung des gesamten Kundenportfolios.<br />
Aus Sicht der hier gebotenen Übersicht ist dieses Schäfer’sche Konzept freilich als Metaansatz<br />
zu verstehen, welches verschiedene der diskutierten Bewertungsansätze in seinem<br />
Schritt 1 aufnehmen könnte. Dabei erachtet Schäfer v.a. auch den Einsatz vormonetärer<br />
Bewertungskonzepte, wie z.B. ein praxisorientiertes Kundenscoring, als gut und warnt vor<br />
der Scheingenauigkeit einer monetären Bewertung.<br />
Ziel der wertorientierten Kundensegmentierung (Schritt 2) ist es, die Kunden in möglichst<br />
homogene Gruppen aufzuteilen, um ihnen darauf aufbauend und in Proportionalität zu ihrem<br />
Wertbeitrag Ressourcen zuweisen zu können. Schäfer hält fest, dass <strong>im</strong> heutigen Bankenumfeld<br />
v.a. nach der geographischen Herkunft, der Vermögensgrösse sowie in wenigen<br />
Fällen nach spezifischen Bedürfnissen der Kunden segmentiert wird 146 . Aufgrund der Tatsache,<br />
dass jedoch keine der heutigen Segmentierungen den Kunden nach dessen Wert ein-<br />
146 z.B. bei Sportlern, Top Managern, etc.<br />
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