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Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

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Kapitel 5 – <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Kunden aus Beratersicht<br />

der, die berufliche Arrondierung und schliesslich das Eintreten in das goldene Pensionsalter<br />

erstreckt. Eine Spezifizierung desselben ist aber in zweierlei Hinsicht sehr schwierig:<br />

– Definition eines allgemeingültigen aber konkreten <strong>St</strong>andards: So einfach wie sich<br />

der oben angesprochene allgemeine Lebenszyklus grob definieren lässt, so schwierig<br />

wird es, sobald etwas konkreter und tiefer nachgefragt wird („Wann kann mit der Auszahlung<br />

von Boni gerechnet werden?“, „Wann erfolgt der Verkauf der eigenen Firma?“,<br />

„Wie viel lässt sich der Kunde aus der Pensionskasse/Versicherungspolice auszahlen?“).<br />

Bei der Betrachtung von Einzelfällen ist die Abweichung vom <strong>St</strong>andard so gross, dass<br />

dessen Applizierung auf den Einzelfall hinfällig wird. Zeitpunkte für das Eintreten der<br />

eben geschilderten Lebensereignisse sind individuell zu verschieden, als dass sie über<br />

denselben Leisten geschlagen werden könnten.<br />

– Definition mehrerer Unterstandards pro Kundengruppe: Eine ähnlich gerichtete<br />

Hürde ergibt sich, wenn man vom allgemeinen <strong>St</strong>andard Abstand nehmen und konkretere<br />

Typen anwenden will. Die identifizierten Kundengruppen unterscheiden sich aufgrund<br />

der Ausprägung best<strong>im</strong>mter Attribute, nicht jedoch unbedingt hinsichtlich der Art<br />

ihrer Lebenszyklen. Der Lebenszyklus eines Unternehmers lässt sich nicht grundsätzlich<br />

und in seiner Gesamtheit von dem eines angestellten Juristen unterscheiden. Vielmehr<br />

unterscheiden sich die beiden Kundentypen in einigen best<strong>im</strong>mten Attributen, haben<br />

aber andere wiederum gemeinsam.<br />

Diese Erkenntnisse haben zur Folge, dass das zu entwickelnde Modell sich nicht einer standardisierten,<br />

ereignisorientierten Lebenszyklusmodellierung bedienen kann, sondern auf<br />

einer anderen Systematik basieren muss.<br />

5.3 Zwischenfazit zu den Kundenberatergesprächen<br />

Aus Sicht des geplanten Vorgehens können die Erkenntnisse aus den drei <strong>St</strong>ufen der Kundenberaterbefragung<br />

wie folgt zusammengefasst werden:<br />

– Die Identifikation potentialrelevanter Faktoren erschöpfte sich mit fortschreitender Anzahl<br />

von Interviews, was darauf hinweist, dass ein breites gemeinsames Verständnis<br />

über die Materie vorliegt. Die allfällige Widerlegung der Hypothesen gestaltete sich aufgrund<br />

fehlender anderer Dateninputs hingegen eher schwierig. Somit wäre es bei Vorliegen<br />

weiterer relevanter Kundendaten wohl möglich, die Zahl der nun als sinnvoll erachteten<br />

Hypothesen weiter zu reduzieren bzw. zu revidieren. In vielen Fällen erwiesen sich<br />

die Hypothesen der Kundenberater aber auch als durchaus stichhaltig und der Realität<br />

entsprechend.<br />

– Die Definition von Kundengruppen baute auf der ersten Frage auf und mündete ebenfalls<br />

in der Festlegung einer begrenzten Anzahl möglicher Gruppierungen.<br />

– Die Best<strong>im</strong>mung spezifischer Lebenszyklen pro Kundengruppe erwies sich als nicht<br />

möglich und scheiterte am Schritt vom Allgemeinen zum Spezifischen.<br />

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