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Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

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R E L A T I O N S H I P E Q U I T Y I M P R I V A T E B A N K I N G<br />

Wert für die Unternehmung verschieden zu behandeln 183 . Damit wird sichergestellt, dass<br />

das Unternehmen seine Ressourcen in die richtigen Einsatzgebiete lenkt 184 .<br />

– Gemischte Segmentierung mit dualem bzw. mehrd<strong>im</strong>ensionalem Zielsystem: Doppelte<br />

oder mehrfache Segmentierungsd<strong>im</strong>ensionen (mindestens nach Kundenbedürfnissen<br />

und dem Kundenwert) befriedigt beide Ansprüche. Die Einsicht, dass zwei gleichwertige<br />

Kunden mit unterschiedlichen Bedürfnissen nicht identisch bedient werden können,<br />

bildet die Grundlage dieser Segmentierungsart 185 .<br />

– Segmentierung zur Komplexitätsreduktion: Abgesehen von den marketinggetriebenen<br />

Absichten einer Marktsegmentierung kann diese auch ganz einfach zur Reduktion<br />

der unternehmerischen Komplexität verwendet werden. Am augenfälligsten ist<br />

wohl die Einteilung des Kundenstammes nach Märkten; ohne eine solche wäre manche<br />

Bank <strong>im</strong> Onshore-Geschäft wegen der gegebenen Distanzen zwischen den Kundendomizilen<br />

schwierig führbar 186 . Aber auch die Planung auf Segmentsniveau ist letztlich eine<br />

Massnahme zur Komplexitätsreduktion.<br />

– Kundentypusorientierte Segmentierung zur genaueren Modellierung: Hierbei ist<br />

der pr<strong>im</strong>äre Hintergrund der Segmentierung nicht die Kundenbedienung sondern die<br />

Modellierung von Kundenwerten. Dabei werden die Kunden in erster Linie zu Profilen<br />

gruppiert, deren Kundenlebenszyklen Ähnlichkeiten aufweisen und die somit ähnlich<br />

modelliert werden können. Dieser Motivationsgrund basiert auf dem Postulat, dass es<br />

(<strong>im</strong> <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong>) nicht ausreichend ist, Kunden bloss nach ihrem heutigen Profitabilitätsniveau<br />

zu segmentieren. Kundenbeziehungen erstrecken sich typischerweise über<br />

Jahre bis Jahrzehnte. Ein blosses Messen der momentanen Profitabilität würde der Komplexität<br />

der Thematik nicht gerecht; darum bedarf es einer Modellierung des Kundenwertes<br />

basierend auf dem typischerweise erwarteten Kundenverhalten pro Kundensegment.<br />

Der letzte Motivationsgrund ist kein klassischer, sondern wird hier besonders hervorgehoben,<br />

da er für die vorliegende Arbeit von Wichtigkeit ist.<br />

4.1 D<strong>im</strong>ensionen der Kundensegmentierung und Kundentypen<br />

Am Anfang der strategischen Marktbearbeitung steht die Frage nach der opt<strong>im</strong>alen Einteilung<br />

des Gesamtmarktes in geeignete Kundensegmente, insbesondere aus der Sichtweise<br />

der Segmentierung zu Modellierungszwecken. Ein erster Schritt bildet dabei die Betrachtung<br />

der Segmentierungsd<strong>im</strong>ensionen. Darauf aufbauend lassen sich anhand der möglichen<br />

Ausprägungen sowie unter Kombination der verschiedenen D<strong>im</strong>ensionen Kundengruppen<br />

183 Zeithaml et al. (2001); Monnerat/Bernet (2004)<br />

184 Im Sinne von Kundengewinnungs- und Kundenbindungsanstrengungen<br />

185 Forsyth et al. (1999): „The basic difficulty is that value-based segments generally don’t fit neatly into demographic<br />

ones.“ – Präferenzen variieren bei Kunden gleichen Alters, Vermögens etc.<br />

186 Bernet (1996), 204<br />

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