28.12.2013 Aufrufe

Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

Relationship Equity im Private Banking - Universität St.Gallen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 7 – <strong>Relationship</strong> <strong>Equity</strong> als Führungsinstrument<br />

Wie besprochen findet die Berechnung anhand von Barwerten statt, womit die zeitliche<br />

<strong>St</strong>affelung der einzelnen Geldflüsse irrelevant wird. Damit ist die gesuchte Unbekannte in<br />

dieser einfachen Rechnung somit ebenfalls ein Barwert: die mögliche, auf den heutigen<br />

Zeitpunkt abgezinste Höhe der Investitionsausgaben pro durchschnittlichen Kunden in jedem<br />

Cluster in Erwartung eines vorgegebenen Renditeziels.<br />

Es versteht sich somit von selbst, dass diese Betrachtung auf <strong>St</strong>ufe Einzelkunde dem Nutzer<br />

lediglich als Anhaltspunkt dienen kann. Für ein qualifizierteres Urteil müsste dieser nämlich<br />

eine laufend aktualisierte Kontrolle über die bisherigen Ausgaben pro Kunde nachführen,<br />

was angesichts des administrativen Aufwands als nicht realistisch erachtet wird.<br />

Zudem birgt das unbedachte Abstellen auf Durchschnittswerte zur Beurteilung von Einzelkunden<br />

in jedem Fall Risiken, welche durch den Beizug weiterer Massstäbe l<strong>im</strong>itiert werden<br />

sollten. Wie oben schon angetönt, ist der Sinn dieser Berechnung in der Untermauerung<br />

bestehender Geschäftsprozesse zu sehen. Dabei erscheint insbesondere eine relative Betrachtung<br />

der möglichen Investitionshöhen eine gute Möglichkeit, um bei knappen Ressourcen<br />

oder einem beschränkten Angebot an Zutrittsmöglichkeiten zu best<strong>im</strong>mten Kundenanlässen<br />

aus einer langfristigen Geschäftsoptik richtig priorisieren zu können.<br />

7.1.5 Ungerichtete Entdeckung von Zusammenhängen<br />

Da sich das <strong>Relationship</strong> <strong>Equity</strong> Konzept zur Berechnung von Kundenwerten auf einer<br />

grossen Menge detaillierter Kundendaten abstützt, ergeben sich als Nebenprodukte vielfältige<br />

Möglichkeiten zur Analyse dieser Datenbank. Das <strong>Relationship</strong> <strong>Equity</strong> Cockpit stellt<br />

seinen Nutzern in der Form von zwei Matrizen sehr frei anpassbare Darstellungen zur ungerichteten<br />

Untersuchung von Zusammenhängen <strong>im</strong> interessierenden Kundenportfolio zur<br />

Verfügung. Dabei dient die erste der Analyse auf <strong>St</strong>ufe Einzelkunde, und die zweite ermöglicht<br />

Untersuchungen auf der verdichteten <strong>St</strong>ufe des Kundenberaters 366 .<br />

Die folgende Darstellung zeigt für ein best<strong>im</strong>mtes Portfolio die Zusammenhänge zwischen<br />

heutigen Umsätzen (y-Achse) und dem Barwert der organischen Kundenentwicklung. Mit<br />

deren Hilfe könnte der Kundenberater den Schritt von der bisherigen allgemeinen Betrachtung<br />

pro Kundencluster zur kundenindividuellen Ansicht machen und ersehen, welche seiner<br />

Kunden in Zukunft zu seinem Geschäftserfolg beitragen könnten, heute aber noch nicht<br />

durch eine hohe Umsatzleistung auffallen. Das Umgekehrte trifft z.B. für den Kunden mit<br />

Jahresumsätzen von knapp CHF 10 Tausend zu, der nach Ansicht der Bewertungslogik<br />

kaum mehr viel beitragen wird. Auch in diesem Fall ist es stets die weise Verknüpfung von<br />

Modellrechnung mit der subjektiven Einschätzung des Kundenberaters, welche zum max<strong>im</strong>alen<br />

Erfolg führen wird.<br />

366 Siehe Abbildung 7-9 (Kundenmatrix) bzw. Abbildung 7-10 (Beratermatrix)<br />

209

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!