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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> an Schulen<br />

Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- <strong>und</strong> Unterrichtswesen für<br />

heftige Diskussionen, <strong>der</strong> einen befristeten Schulausschluss bzw. die<br />

Abkürzung <strong>der</strong> Vollzeit- bzw. Berufsschulpflicht für verhaltensauffällige<br />

Schüler vorsieht (vgl. www.km.bayern.de).<br />

Insgesamt haben die vielen Forschungs- <strong>und</strong> Evaluationsvorhaben sowie<br />

die Erfahrungen mit Präventionsprogrammen vor Ort zu einer Versachlichung<br />

<strong>der</strong> Debatte um Gewalt in <strong>der</strong> Schule beigetragen. Eine kontinuierliche<br />

Forschung <strong>und</strong> Evaluation zu Gewalt in <strong>der</strong> Schule einschließlich<br />

ihrer Präventions- <strong>und</strong> Interventionsprogramme bleibt jedoch weiterhin<br />

rud<strong>im</strong>entär.<br />

Häufig wird die Debatte um schulische Gewalt <strong>und</strong> ihrer Prävention von<br />

einem ganz an<strong>der</strong>en Thema beeinflusst <strong>und</strong> erfährt dabei eine merkliche<br />

Einschränkung: Seit den Ergebnissen <strong>der</strong> PISA-Studie 2002 wird die<br />

öffentliche Diskussion um Schule <strong>und</strong> Bildung von Themen wie Rahmenplänen,<br />

Kompetenzen, Standards <strong>und</strong> Vergleichsarbeiten dominiert. Der<br />

Fokus liegt dabei auf Leistungserbringung. Präventions- <strong>und</strong> Erziehungsarbeit<br />

geraten in ein konzeptionelles Hintertreffen. Für die schulische<br />

<strong>Gewaltprävention</strong> ist in diesem Zusammenhang eine Leitbilddiskussion zu<br />

for<strong>der</strong>n um zu klären, welche Schule wir <strong>im</strong> Wesentlichen wollen: Welche<br />

Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Wertschätzung erfahren soziale Kompetenzen wie<br />

z. B. die Konfliktregelungskompetenz? Wie können soziale Kompetenzen<br />

honoriert, wie kann kooperatives Lernen geför<strong>der</strong>t werden?<br />

2.3.2 Gewaltverständnis <strong>im</strong> Kontext von Schule<br />

Aus <strong>der</strong> Notwendigkeit, sich über Gewalt <strong>und</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> an<br />

Schulen zu verständigen, hat sich sowohl in wissenschaftlichen Analysen,<br />

wie auch in alltagspraktischen Handreichungen ein gemeinsamer operationaler<br />

Konsens über das Phänomen entwickelt, das heute als Gewalt an<br />

Schulen zu bezeichnen ist. Diese Übereinst<strong>im</strong>mung umfasst <strong>im</strong> Wesentlichen<br />

vier Phänomenbereiche: verbale Gewaltformen wie Beleidigungen,<br />

Besch<strong>im</strong>pfungen <strong>und</strong> Hänseleien, die traditionell als Gewalt definierte<br />

körperliche Gewalt, wie Schlagen, Treten o<strong>der</strong> Raufen, die <strong>im</strong>mer häufiger<br />

vorkommende psychische Gewalt, wie jemanden fertig machen,<br />

jemanden ausschließen o<strong>der</strong> Mobbing sowie das Zerstören, Beschädigen<br />

o<strong>der</strong> Klauen von persönlichen Gegenständen <strong>und</strong> Schuleinrichtung,<br />

bekannt auch als Vandalismus. Ausgeklammert sind meist spezielle Formen<br />

wie sexuelle, rassistische o<strong>der</strong> radikale Gewalt; auch <strong>der</strong> Aspekt <strong>der</strong><br />

strukturellen Gewalt findet nur sehr selten Berücksichtigung.<br />

105<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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