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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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Wiebke Steffen / Reinhold Hepp<br />

Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> verdeutlicht, dass Gewalt kein akzeptiertes Mittel zur Lösung<br />

von Konflikten ist.<br />

Damit folgt die polizeiliche <strong>Gewaltprävention</strong> den kr<strong>im</strong>inologischen<br />

Bef<strong>und</strong>en, denen zufolge nicht nur die seelische, körperliche <strong>und</strong> sexuelle<br />

Gewalt von Eltern <strong>und</strong> nahen Bezugspersonen an ihren Kin<strong>der</strong>n diese<br />

erheblich schädigt, son<strong>der</strong>n auch das Beobachten gewaltsamer Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />

zwischen den Eltern zu schweren <strong>und</strong> dauerhaften<br />

Beeinträchtigungen führen kann – <strong>und</strong> <strong>im</strong>mer zumindest als psychische<br />

Gewalt an Kin<strong>der</strong>n zu bewerten ist. Zudem besteht insbeson<strong>der</strong>e für<br />

Jungen die Gefahr, dass sie als direkte <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> indirekte Opfer elterlicher<br />

Gewalt selbst gewalttätig werden.<br />

Da Kin<strong>der</strong>, die Zeugen von Tötungsdelikten <strong>im</strong> Kontext häuslicher Gewalt<br />

geworden sind, ganz beson<strong>der</strong>s beeinträchtigt werden, kommt die Aufmerksamkeit,<br />

welche die Polizei dieser Gewalt bereits <strong>im</strong> Vorfeld widmet<br />

(durch Gefahrenprognosen <strong>und</strong> ggf. Gefähr<strong>der</strong>ansprachen) ihnen zumindest<br />

mittelbar zu Gute.<br />

Auch die Zusammenarbeit <strong>der</strong> Polizei mit den Interventionsstellen häusliche<br />

Gewalt, die bis zu pro-aktiven Ansätzen geht – wenn die Polizei<br />

versucht, bei jedem Einsatz <strong>im</strong> Kontext häuslicher Gewalt die Einwilligung<br />

<strong>der</strong> Betroffenen zu erhalten, um ihre Daten schnell an eine <strong>der</strong> kooperierenden<br />

Beratungsstellen weiterzuleiten – wirkt sich positiv auf die von<br />

häuslicher Gewalt mitbetroffenen Kin<strong>der</strong> aus.<br />

Schutz von Kin<strong>der</strong>n vor Misshandlung <strong>und</strong> sexuellem Missbrauch<br />

Die <strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> Polizei zur Verhin<strong>der</strong>ung psychischer, körperlicher <strong>und</strong><br />

sexueller Misshandlung tragen inzwischen – auch das eine Neu-Ausrichtung<br />

– <strong>der</strong> Tatsache Rechnung, dass nicht nur die psychische <strong>und</strong> körperliche<br />

Misshandlung von Kin<strong>der</strong>n vor allem <strong>im</strong> sozialen Nahraum <strong>und</strong> hier<br />

in erster Linie durch die Erziehungsverantwortlichen verübt wird, son<strong>der</strong>n<br />

auch ein großer Teil des sexuellen Missbrauchs: »Der zahlenmäßige Anteil<br />

<strong>der</strong> Fremdtäter, die in <strong>der</strong> Öffentlichkeit viel Aufsehen erregen, wird<br />

meist überschätzt. Nach allen Erkenntnissen erfolgt <strong>der</strong> Missbrauch von<br />

Kin<strong>der</strong>n überwiegend <strong>im</strong> familiären o<strong>der</strong> sozialen Umfeld, etwa durch<br />

Vater, Onkel, Großvater, Cousin, Nachbar o<strong>der</strong> Fre<strong>und</strong> – insgesamt also<br />

durch Menschen, die für die Betroffenen in irgendeiner Form Bezugspersonen<br />

sind« (siehe ProPK-Handreichung »Prävention auf einen Blick«,<br />

2004: 165). 90<br />

90 Siehe dazu auch die in Fußnote 84 angeführten PKS-Daten.<br />

180<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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