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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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Bernd Holthusen / Heiner Schäfer<br />

»schwierig« <strong>und</strong> sind mit den »herkömmlichen« Angeboten <strong>der</strong> Jugendhilfe<br />

nur schwer zu erreichen. In AIB arbeitet eine speziell ausgebildete<br />

pädagogische Fachkraft – falls notwendig zunächst ausschließlich zeitlich<br />

begrenzt – eng mit <strong>der</strong> o<strong>der</strong> dem Jugendlichen zusammen. Neben <strong>der</strong><br />

Beziehungsarbeit sind auch <strong>der</strong> Aufbau <strong>und</strong> die Weiterentwicklung persönlicher<br />

<strong>und</strong> institutioneller Netzwerke Jugendlicher zentral. Durch die<br />

Verän<strong>der</strong>ung ihrer Lebenswelt <strong>und</strong> durch verlässliche Netzwerke will AIB<br />

die Jugendlichen stabilisieren sowie abweichendes Verhalten <strong>und</strong> Gewalt<br />

reduzieren.<br />

Die beschriebenen zielgruppenorientierten <strong>und</strong> risikobezogenen <strong>Strategien</strong><br />

können so zusammengefasst werden: Zu den Zielgruppen zählen<br />

eher Jugendliche als Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> eher Jungen als Mädchen. Vorrang hat<br />

die Arbeit in Gruppen, die Leistungen <strong>und</strong> Angebote setzen nicht nur an<br />

<strong>der</strong> Gewalt, son<strong>der</strong>n vor allem an den Lebenswelten <strong>der</strong> Min<strong>der</strong>jährigen<br />

an. Die Fachkräfte kooperieren vor allem mit <strong>der</strong> Schule <strong>und</strong> <strong>der</strong> Polizei.<br />

Die Projekte setzen in <strong>der</strong> Regel an, wenn ein Problem öffentlich thematisiert<br />

wird, <strong>und</strong> die Angebote sind häufig zeitlich befristet.<br />

Gen<strong>der</strong>: Die Angebote richten sich unspezifisch an Jugendliche bzw.<br />

Gruppen, sortieren fast ausschließlich nach Interessen (z. B. Fan-Projekte)<br />

<strong>und</strong> kaum bewusst nach Geschlecht. Weil aber vor allem Jungen mit<br />

Gewalt in Verbindung gebracht werden, ist es notwendig, verstärkt<br />

jungenspezifische Ansätze zu entwickeln <strong>und</strong> umzusetzen.<br />

Migration: Inzwischen sind <strong>im</strong>mer mehr Angebote (vgl. z. B. outreach,<br />

Gangway o<strong>der</strong> die Drushba-boys 60 ) für Jugendliche mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

entstanden. Fachkräfte o<strong>der</strong> Ehrenamtliche mit Migrationshintergr<strong>und</strong>,<br />

die ihre (inter-)kulturellen Kompetenzen einbringen <strong>und</strong> neue<br />

Zugänge zu den Zielgruppen öffnen sowie mit Kompetenzen <strong>und</strong> Wissen<br />

beitragen, werden eingeb<strong>und</strong>en. Um die (deutsche) Mehrheitsgesellschaft<br />

erreichen zu können, ist Gemeinwesenarbeit wichtig. Mit diesen<br />

<strong>Strategien</strong> können unterschiedliche Bedürfnisse erkannt, Verständnis<br />

erzeugt <strong>und</strong> Gemeinsamkeiten hergestellt werden.<br />

Partizipation: Partizipation erleichtert den Zugang zu den »schwer<br />

erreichbaren« Jugendlichen <strong>und</strong> Jugendgruppen <strong>und</strong> bietet die Chance,<br />

dass sich Angebote <strong>und</strong> Interessen treffen. Inzwischen werden z. B. in <strong>der</strong><br />

60 Das Projekt für auffällige Spätaussiedlerjungen zielt auf die psychosoziale Integration<br />

<strong>der</strong> o.g. Jungen durch Stärkung ihres Selbstwertgefühls mit Hilfe von obligatorischen freizeit-<br />

pädagogischen Nachmittagaktivitäten.<br />

148<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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