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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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Unterstützende Rahmenbedingungen gewaltpräventiver <strong>Strategien</strong><br />

Schaffung positiver Lebensbedingungen für junge Menschen <strong>und</strong> ihre<br />

Familien sowie <strong>der</strong> Erhalt bzw. die Schaffung einer kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> familienfre<strong>und</strong>lichen<br />

Umwelt als eine sozialpolitische Aufgabe begriffen. Daran<br />

gemessen liegt es gleichsam nahe, die Ächtung von Gewalt <strong>und</strong> alle<br />

Bemühungen, Gewalt zu verhin<strong>der</strong>n bzw. zu reduzieren, als genuine sozial-<br />

bzw. gesellschaftspolitische Aufgaben zu betrachten. Gewalt von <strong>und</strong><br />

unter Jugendlichen gilt deshalb für nicht wenige in mo<strong>der</strong>nen, sozialstaatlichen<br />

Gesellschaften als eines jener Probleme, dem nicht nur mit gezielten<br />

anlass- bzw. situationsbezogenen, spezifischen Programmen <strong>und</strong><br />

Maßnahmen zu begegnen ist. Angesichts des <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> belegten<br />

Zusammenhanges von jugendlicher Gewalt mit sozialer Benachteiligung,<br />

Ausgrenzung, erlebter Chancenlosigkeit, psycho-sozialen Belastungen<br />

<strong>und</strong> alterstypischen Herausfor<strong>der</strong>ungen ist auch die auf die Altersgruppe<br />

Jugend bezogene Sozialpolitik gefor<strong>der</strong>t, mit ihren vielfältigen Möglichkeiten<br />

einen Beitrag zum Abbau jugendlicher Gewalt zu leisten.<br />

Das folgende Kapitel 3 dieses Berichtes widmet sich diesem diffusen,<br />

weil sich schnell wandelnden Feld <strong>der</strong> offensiven Sozial- <strong>und</strong> Gesellschaftspolitik<br />

<strong>im</strong> Dienst eines erweiterten Verständnisses von <strong>Gewaltprävention</strong>.<br />

Auf die wesentlichen Aspekte beschränkt sowie überblicksartig<br />

gebündelt werden jene Entwicklungen dargestellt, die in den letzten<br />

Jahren <strong>im</strong> Kontext <strong>der</strong> Diskussion um <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong><br />

genannt werden. Versucht man sie thematisch zu sortieren, lassen sich<br />

aktuell folgende »Aufmerksamkeiten« benennen:<br />

Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> familienpolitische Programme <strong>und</strong> Maßnahmen,<br />

Schulentwicklung <strong>und</strong> soziales Lernen in <strong>der</strong> Schule,<br />

jugendpolitische Angebote <strong>und</strong> Programme,<br />

Arbeitsmarktpolitik <strong>und</strong> Städteplanung,<br />

sicherheitspolitische Programme <strong>und</strong> Maßnahmen,<br />

Aktionspläne <strong>und</strong> öffentliche Kampagnen.<br />

Ein Durchgang durch die unter diesen Themen genannten Entwicklungen<br />

offenbart nicht nur, wie stark die Fel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Themen durch die jeweils<br />

aktuellen öffentlichen <strong>und</strong> politischen Debatten <strong>und</strong> Anlässe geprägt<br />

sind, son<strong>der</strong>n zeigt zugleich auch bemerkenswerte Akzentsetzungen<br />

bzw. Ausblendungen. Eine wesentliche Ursache hierfür sind die gleichsam<br />

gespaltenen Ressortaufmerksamkeiten. Das Thema jugendliche<br />

Gewalt beschäftigt neben den Ressorts für innere Sicherheit, Justiz <strong>und</strong><br />

Bildung, genauer: Schule, vorrangig die auf Jugend bzw. Jugendpolitik<br />

bezogenen Ressorts – <strong>und</strong> dort werden nahezu alle aktuellen Aktivitäten<br />

auch unter dem Vorzeichen <strong>der</strong> Gewaltproblematik bei Jugendlichen in<br />

den Blick genommen. Dementsprechend fühlen sich alle an<strong>der</strong>en Ressorts<br />

249<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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