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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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Unterstützende Rahmenbedingungen gewaltpräventiver <strong>Strategien</strong><br />

3.1 Familien- <strong>und</strong> kin<strong>der</strong>politische Maßnahmen <strong>und</strong> Programme<br />

3.1.1 Elterliche Erziehungskompetenz, Familienbildung <strong>und</strong> Familienhilfe<br />

Eine <strong>der</strong> bemerkenswerten sozial- bzw. gesellschaftspolitischen Akzentsetzungen<br />

<strong>der</strong> letzten Zeit war neben den intensiven Debatten über die<br />

Konsequenzen <strong>der</strong> PISA-Ergebnisse <strong>und</strong> die Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong><br />

Beruf die Diskussion über die scheinbar <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> sich bestätigende<br />

nachlassende Erziehungsfähigkeit <strong>der</strong> Familie <strong>und</strong> die Notwendigkeit <strong>der</strong><br />

Stärkung elterlicher Erziehungskompetenzen (vgl. z. B. zuletzt Wahl/Hees<br />

2006; Wissenschaftlicher Beirat für Familienfragen 2005). Ohne diese<br />

Diskussion hier <strong>im</strong> Detail zu wie<strong>der</strong>holen o<strong>der</strong> gar zu kommentieren, ist<br />

es angesichts <strong>der</strong> scheinbaren Evidenz <strong>der</strong> Problematik nicht überraschend,<br />

dass ein Großteil <strong>der</strong> aktuell <strong>im</strong> Kontext von <strong>Gewaltprävention</strong><br />

genannten Programme, Maßnahmen <strong>und</strong> Angebote sich auf die Personensorgeberechtigten,<br />

also die Eltern <strong>und</strong> ihre pädagogischen Kompetenzen<br />

konzentrieren. Der elterliche Umgang mit kindlicher bzw. jugendlicher<br />

Aggression o<strong>der</strong> Gewalt ist dabei nur ein Thema unter vielen <strong>und</strong><br />

– soweit zu erkennen – <strong>der</strong>zeit kein sehr prominentes.<br />

Quantitativ betrachtet haben aus diesem Bereich die medial vermittelten<br />

Informationen für Eltern, sei es in Form von Elternbriefen, Son<strong>der</strong>heften<br />

o<strong>der</strong> Broschüren mit Informationen <strong>und</strong> Empfehlungen zu einzelnen<br />

Themenfel<strong>der</strong>n, die größte Reichweite. Die Hefte können abonniert<br />

werden, in einigen Kommunen werden sie kostenlos an junge Familien<br />

verteilt; darüber hinaus sind die meisten dieser Hefte mittlerweile auch<br />

über das Internet abrufbar. Neben den alterstypischen Entwicklungsphasen,<br />

den klassischen Themen wie Pflege <strong>und</strong> Ernährung, spielerische<br />

För<strong>der</strong>ung u. Ä. haben in den letzten Jahren vor allem die Pubertät <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Umgang mit Medien (Fernsehen, CDs, Video/DVD, Internet, Handy,<br />

PC-Spiele, Spielkonsolen) eine zentrale Rolle gespielt. Auffallend <strong>und</strong><br />

erfreulich ist, dass zunehmend mehr Elterbriefe überregional auch in<br />

türkischer Sprache verfügbar sind. Der Zugang über medial vermittelte<br />

Informationen ist allerdings voraussetzungsvoll. Er setzt auf Interesse <strong>und</strong><br />

Ressourcen <strong>der</strong> Eltern <strong>und</strong> die selbstständige, situativ angemessene<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Informationen bzw. Empfehlungen.<br />

Da kompetentes elterliches Erziehungshandeln aber nicht nur auf Informationen<br />

basiert <strong>und</strong> die selbstständige Umsetzung nicht <strong>im</strong>mer auch<br />

gelingt, hat sich mittlerweile ein expandieren<strong>der</strong>, zum Teil in freier Trägerschaft<br />

befindlicher, zum Teil kommerziell orientierter Markt an Kursen<br />

<strong>und</strong> Veranstaltungen r<strong>und</strong> um das Thema familiale Erziehung etabliert.<br />

251<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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