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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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Ottmar Hanke<br />

mit <strong>der</strong> Idee, eine Verringerung aggressiver <strong>und</strong> stören<strong>der</strong> Interaktionen<br />

während <strong>der</strong> St<strong>und</strong>e zu erreichen (siehe Tennstädt 1991: 8).<br />

Zu bemängeln ist in diesem Zusammenhang nach wie vor die für an<strong>der</strong>e<br />

pädagogischen Berufe selbstverständliche, individuell eigenverantwortliche<br />

Bereitschaft zu Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung, auch <strong>und</strong> gerade wenn<br />

sie in <strong>der</strong> Freizeit <strong>und</strong> auf eigene Kosten stattfindet. Eine Än<strong>der</strong>ung<br />

dieser eher hin<strong>der</strong>lichen Haltung ist notwendig. Wünschenswert wäre<br />

es in diesem Zusammenhang auch, dass in Fortbildungen verstärkt die<br />

Möglichkeit zur Selbstreflexion gegeben ist. Das Überdenken des eigenen<br />

Konfliktbearbeitungs- o<strong>der</strong> Erziehungsstils beispielsweise o<strong>der</strong> <strong>der</strong> eigenen<br />

Haltung <strong>im</strong> erzieherischen Verhältnis sind Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> pädagogischen,<br />

vor allem auch <strong>der</strong> gewaltpräventiven Arbeit. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> eingangs<br />

schon erwähnten unterschiedlichen Situation je<strong>der</strong> Schule, müssen<br />

Schulen selbst prüfen, welche Präventionsstrategie für sie in Frage<br />

kommt: Ob pädagogische Schulentwicklung ausreicht, ob bei einer speziellen<br />

Problemlage Maßnahmen <strong>der</strong> sek<strong>und</strong>ären <strong>Gewaltprävention</strong> sinnvoll<br />

eingesetzt werden, o<strong>der</strong> ob bei einer stärker mit Gewalt belasteten<br />

Schule weiterreichende interventive Maßnahmen angezeigt sind –<br />

<strong>Gewaltprävention</strong>sstrategien müssen vor Ort gemeinsam entwickelt<br />

werden <strong>und</strong> dürfen <strong>der</strong> Schule auf keinen Fall aufgezwungen werden.<br />

2.3.4.3 Schülerinnen- <strong>und</strong> schülerorientierte <strong>Strategien</strong><br />

Richtet sich <strong>der</strong> Blick auf die Ebene <strong>der</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, sind<br />

damit <strong>der</strong> Klassenverband <strong>und</strong> die verschiedenen Schülergruppen<br />

gemeint, sowie natürlich jede einzelne Schülerin bzw. je<strong>der</strong> einzelne<br />

Schüler. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> großen Verschiedenartigkeit dieser für die Schule<br />

zentralen Zielgruppe (Alter, Herkunft, Bildungsstand) sind hier die meisten<br />

<strong>und</strong> auch spezifischsten Ansätze zur <strong>Gewaltprävention</strong> zu finden.<br />

In einer ersten Unterscheidung lassen sich Ansätze finden, <strong>der</strong>en Strategie<br />

es ist – anhand eines mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> starren systematischen Curriculums<br />

in kontinuierlicher <strong>und</strong> regelmäßiger Durchführung einzelner<br />

Lektionen – Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten zu entwickeln, die dazu befähigen<br />

sollen, gewaltfrei <strong>und</strong> prosozial zu handeln. In Aufbau <strong>und</strong> Systematik<br />

entsprechen diese Curricula stark <strong>der</strong> Institution Schule, weisen aber<br />

insofern eine Schwäche auf, als sie, <strong>im</strong> Gegensatz z. B. zur Jugendarbeit,<br />

die stark auf Koproduktionen setzt (3 Kap. 2.4 »Jugendhilfe«), nicht<br />

zusammen mit <strong>der</strong> jeweiligen Schule entwickelt wurden.<br />

116<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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