Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI
Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI
Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Unterstützende Rahmenbedingungen gewaltpräventiver <strong>Strategien</strong><br />
isolierte Maßnahmen darstellen sollen, müssen sie eingebettet sein in ein<br />
Konzept von Schule, das das friedliche Zusammenleben <strong>und</strong> Lernen auf<br />
allen Ebenen unterstützt. Zu den wichtigsten Entwicklungen <strong>im</strong> Kontext<br />
<strong>der</strong> Schulentwicklung <strong>der</strong> letzten Jahre gehört deshalb auch die <strong>im</strong>mer<br />
häufiger in den Mittelpunkt gerückte gemeinsame Zielsetzung soziales<br />
Lernen zu unterstützen bzw. ermöglichen. Ausgangspunkt war dabei<br />
sicherlich in vielen Fällen die Einsicht, dass ein ziviles <strong>und</strong> friedliches<br />
Miteinan<strong>der</strong> innerhalb <strong>der</strong> Schule eine unverzichtbare Voraussetzung für<br />
erfolgreichen Unterricht darstellt. Darüber hinaus mussten <strong>im</strong> Lauf <strong>der</strong><br />
Zeit Schulen lernen, dass die sozialen Belastungen, die Konflikte <strong>und</strong><br />
Probleme aus dem Alltag <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen nicht vor dem<br />
Schulhof abgestellt werden können. Immer mehr Schulen sind deshalb<br />
dazu übergegangen, durch zusätzliche Angebote Handlungsspielräume<br />
für soziales Lernen zu eröffnen.<br />
In <strong>der</strong> Schulpraxis hat sich mittlerweile eine kaum mehr überschaubare<br />
Vielfalt an Angeboten entwickelt. Vieles davon ist nirgends öffentlich<br />
dokumentiert <strong>und</strong> befindet sich in einem ständigen Prozess <strong>der</strong> Weiterentwicklung.<br />
Im Folgenden sollen einige dieser Angebote in sehr verdichteter<br />
Form überblicksartig vorgestellt werden, wobei darauf verzichtet<br />
werden muss, diese nach Schultyp zu unterscheiden. Kennern <strong>der</strong> Materie<br />
wird zudem auffallen, dass die hier vorgestellte Sortierung unterschiedlicher<br />
Ansätze nicht <strong>im</strong>mer trennscharf ist – was zum Teil damit<br />
zusammenhängt, dass Inhalte <strong>und</strong> Veranstaltungsformen in vielfältiger<br />
Weise miteinan<strong>der</strong> kombiniert werden können. Darüber hinaus werden in<br />
<strong>der</strong> Realität <strong>der</strong> Schulen häufig Ansätze kombiniert <strong>und</strong> gemischt, um<br />
Synergieeffekte zu erzielen.<br />
Verbesserung <strong>der</strong> schulischen Lernbedingungen<br />
Zentrale Aufgabe <strong>der</strong> Schule ist die Wissensvermittlung <strong>im</strong> Unterricht. Da<br />
die Schule jedoch nicht mehr davon absehen kann, dass, aus welchen<br />
Gründen auch <strong>im</strong>mer, Unterricht in <strong>der</strong> gewohnten Weise zunächst nicht<br />
möglich ist bzw. die Probleme verschärft, versucht sie <strong>im</strong> Rahmen ihrer<br />
Möglichkeiten die Rahmenbedingungen für Unterricht zu verbessern. Die<br />
Reduzierung <strong>der</strong> Klassenstärken bzw. mehr Lehrerstellen sind dafür ebenso<br />
probate Mittel wie die Einführung von so genannten skill-St<strong>und</strong>en, in<br />
denen z. B. das Lernen, <strong>der</strong> friedliche Umgang miteinan<strong>der</strong> <strong>und</strong> die<br />
Bewältigung von Stress <strong>und</strong> Konflikten gelernt werden sollen. Weil darüber<br />
hinaus gerade an den Haupt- <strong>und</strong> För<strong>der</strong>schulen die Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler Schwächen in den sprachlichen Voraussetzungen haben, die<br />
eine erfolgreiche Teilnahme am Unterricht erschweren, sind in einigen<br />
Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Schulen zusätzliche, zum Teil freiwillige, gelegentlich auch<br />
259<br />
Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />
<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />
Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />
www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet