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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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Unterstützende Rahmenbedingungen gewaltpräventiver <strong>Strategien</strong><br />

Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für Jugendliche mit Migrationshintergr<strong>und</strong>, die<br />

überproportional zu den Adressatinnen <strong>und</strong> Adressaten <strong>der</strong> Jugendsozialarbeit<br />

gehören. Als spezifisches Angebot für diese Jugendlichen haben<br />

sich in den letzten Jahren die so genannten Jugendmigrationsdienste zu<br />

Fachdiensten für alle Jugendlichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> entwickelt.<br />

Neben <strong>der</strong> individuellen Begleitung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Beratung steht vor allem die<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sprachlichen <strong>und</strong> sozialen Fähigkeiten <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>.<br />

Der Ausbau <strong>der</strong> lokalen Netzwerke <strong>und</strong> die interkulturelle Öffnung von<br />

Diensten <strong>und</strong> Einrichtungen in öffentlicher Trägerschaft (Regeldienste)<br />

sind wichtige Initiativen, die von diesen Einrichtungen ausgehen. 109<br />

Hilfen zur Erziehung<br />

Innerhalb <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe nehmen die Hilfen zur Erziehung<br />

bzw. erzieherischen Hilfen einen zentralen Stellenwert ein. Bezeichnet<br />

werden damit alle Hilfsangebote <strong>und</strong> -formen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe<br />

zur Unterstützung <strong>der</strong> Erziehung innerhalb <strong>und</strong> außerhalb <strong>der</strong> Familie.<br />

Eltern bzw. Personensorgeberechtigte haben Anspruch auf diese Hilfeform,<br />

wenn ein entsprechen<strong>der</strong> erzieherischer Bedarf vorliegt, also<br />

»wenn eine dem Wohl des <strong>Kindes</strong> o<strong>der</strong> des Jugendlichen entsprechende<br />

Entwicklung nicht gewährleistet ist <strong>und</strong> die Hilfe für seine Entwicklung<br />

geeignet <strong>und</strong> notwendig ist« (Abs. 1, § 27 SGB VIII). Gr<strong>und</strong>lage für die<br />

Feststellung des erzieherischen Bedarfs <strong>im</strong> Einzelfall ist <strong>der</strong> Hilfeplan, in<br />

dem nicht nur <strong>der</strong> Hilfebedarf, son<strong>der</strong>n auch die geeignet bzw. notwendig<br />

erscheinenden Maßnahmen sowie <strong>der</strong>en Erbringung <strong>und</strong> Finanzierung<br />

gemeinsam von Fachkräften, Eltern <strong>und</strong> Jugendlichen festgelegt<br />

werden. Die <strong>im</strong> Gesetz genannten Angebote an ambulanten, teilstationären<br />

<strong>und</strong> stationären Erziehungshilfen sind vielfältig: Erziehungsberatung,<br />

Soziale Gruppenarbeit, Erziehungsbeistandschaft, Sozialpädagogische<br />

108 Ergänzend sei erwähnt, dass es <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Jugendsozialarbeit ein breites Angebots-<br />

spektrum des Jugendwohnens gibt: sozialpädagogisch begleitete Jugendwohnhe<strong>im</strong>e, Wohn-<br />

gemeinschaften, Außenwohngruppen <strong>und</strong> sozialpädagogisch begleitetes Einzelwohnen (z. B.<br />

Krisenwohnen, Wohnen für junge Mütter). Ziel ist es, dass die jungen Menschen selbstständig<br />

werden <strong>und</strong> das Leben mit an<strong>der</strong>en üben können.<br />

109 Einen guten Überblick über die <strong>Strategien</strong> <strong>und</strong> Angebotsformen <strong>im</strong> Feld <strong>der</strong> Jugendsozi-<br />

alarbeit bietet nach wie vor das 2001 erschienene zweibändige Handbuch Jugendsozialarbeit<br />

(Fülbier/Münchmeier 2001). Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass dieses Hand-<br />

buch vor dem Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> mittlerweile in Kraft getretenen Reform des SGB II, <strong>der</strong> so<br />

genannten Hartz-Gesetze, <strong>und</strong> <strong>der</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Än<strong>der</strong>ungen sowohl <strong>der</strong> rechtlichen<br />

Voraussetzungen, <strong>der</strong> institutionellen Verfasstheit <strong>und</strong> Zuständigkeiten <strong>der</strong> Arbeitsverwaltung<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Strukturen auf Seiten <strong>der</strong> freien Träger <strong>der</strong> Jugendsozialarbeit nicht mehr in allen<br />

Details aktuell ist.<br />

267<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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