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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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<strong>Kindes</strong>wohl <strong>und</strong> <strong>Kindes</strong>wohlgefährdung<br />

lien mit Risikokonstellationen hohe Fachlichkeit voraussetzt (vgl. Daro<br />

u. a. 2005, Geeraert u. a. 2004, Layzer u. a. 2001). Die Professionellen<br />

müssen nicht nur methodisch f<strong>und</strong>iert <strong>und</strong> persönlich qualifiziert sein, sie<br />

sollten zudem mit <strong>der</strong> speziellen Lebenswelt <strong>und</strong> den Beziehungsdynamiken<br />

<strong>der</strong> Familie vertraut sein (vgl. Zenz 2002). Eine längerfristige Zusammenarbeit<br />

mit den Eltern hängt davon ab, ob es gelingt, trotz aller Rückschläge<br />

<strong>und</strong> Brüche eine tragfähige, vertrauensvolle Beziehungsebene zur<br />

Familie aufzubauen (vgl. Henseler 2002).<br />

Des Weiteren ist zu bedenken, dass für eine langfristige intensive Begleitung<br />

<strong>der</strong> Familie entsprechende personelle, zeitliche <strong>und</strong> somit finanzielle<br />

Ressourcen vonnöten sind.<br />

Praxis – beson<strong>der</strong>e Bedarfslagen in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit Familien<br />

mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

Verschiedene Ansätze zielen auf <strong>Gewaltprävention</strong> in Familien mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

ab. Bedarf besteht <strong>im</strong> Ausbau <strong>und</strong> in <strong>der</strong> (Fort-) Entwicklung<br />

von Programmen, etwa kulturspezifischen Elternkursen o<strong>der</strong><br />

Angeboten <strong>der</strong> frühen För<strong>der</strong>ung. Im Bereich <strong>der</strong> Aus-, Weiter- <strong>und</strong><br />

Fortbildung (sozial-)pädagogischer, psychologischer, therapeutischer,<br />

medizinischer <strong>und</strong> juristischer Berufsgruppen sollten das Thema Migration<br />

<strong>und</strong> die damit zusammenhängenden Anfor<strong>der</strong>ungen an die Zusammenarbeit<br />

mit Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten zunehmend in den Curricula<br />

verankert werden. Neben Sprachkenntnissen benötigen Professionelle<br />

eine spezifische Wissens- <strong>und</strong> Verständnisbasis bezüglich kultureller <strong>und</strong><br />

religiöser Unterschiede, Kenntnis <strong>der</strong> Merkmale fachlich qualifizierter<br />

Zusammenarbeit mit den Familien sowie spezielle Handlungskompetenzen<br />

(vgl. Wendler 2005). Wünschenswert ist zudem ein verstärkter Einsatz<br />

von Professionellen mit entsprechendem Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />

Forschung<br />

Der Ulmer Aufruf zum Kin<strong>der</strong>schutz (2006) bemängelt das Fehlen einer<br />

Forschungskultur jenseits einzelner Initiativen <strong>und</strong> Modellprojekte <strong>im</strong><br />

deutschen Kin<strong>der</strong>schutz. Dementsprechend ist <strong>der</strong> Bedarf breit <strong>und</strong> wird<br />

<strong>im</strong> Folgenden exemplarisch <strong>und</strong> stichpunktartig formuliert:<br />

(Gr<strong>und</strong>lagen-)Forschung, insbeson<strong>der</strong>e längsschnittlich <strong>und</strong> interdisziplinär<br />

angelegte Studien, zu allen Formen <strong>der</strong> Gewalt gegen Kin<strong>der</strong>, insbeson<strong>der</strong>e<br />

zur <strong>Kindes</strong>vernachlässigung (Nationaler Aktionsplan »Für ein<br />

kin<strong>der</strong>gerechtes Deutschland 2005–2010«) <strong>und</strong> psychischen <strong>Kindes</strong>misshandlung.<br />

51<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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