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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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Ottmar Hanke<br />

Schulverwaltung, <strong>der</strong> Schule als Ganzes, <strong>der</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler,<br />

<strong>der</strong> Eltern, <strong>der</strong> Öffentlichkeit, <strong>der</strong> außerschulischen Anbieter <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Aus- <strong>und</strong> Fortbildung. Der Geltungsbereich <strong>der</strong> vorgestellten Konzepte<br />

<strong>und</strong> Programme bezieht sich auf alle Schultypen sowohl <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>arstufe,<br />

als auch <strong>der</strong> Sek<strong>und</strong>arstufen I <strong>und</strong> II.<br />

Für die nachfolgende Betrachtung <strong>der</strong> <strong>Strategien</strong> gilt es zu klären, mit<br />

welchem Gr<strong>und</strong>verständnis von Prävention an schulische <strong>Gewaltprävention</strong><br />

heranzugehen ist. Prävention ist auch in Folge knapper finanzieller<br />

Ressourcen zu einem viel genutzten Leitbegriff geworden. Insofern ist <strong>der</strong><br />

Präventionsbegriff, bezogen auf Gewalt in <strong>der</strong> Schule, durchaus ambivalent.<br />

Er kann bedeuten, über Projekte <strong>und</strong> Programme das Sozialverhalten<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Zielgruppe zu normieren <strong>und</strong> damit letztlich auch<br />

zu steuern <strong>und</strong> zu kontrollieren. Versucht Prävention dieses, entsteht<br />

Misstrauen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Erfolg <strong>der</strong> Projekte <strong>und</strong> Programme bleibt fast<br />

zwangsläufig aus. Verstanden als För<strong>der</strong>strategie jedoch kann schulische<br />

<strong>Gewaltprävention</strong> – wenn auch nicht als Allheilmittel – einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Aufarbeitung von Konflikten <strong>und</strong> zum sozialen Lernen<br />

an Schulen leisten.<br />

2.3.4.1 Auf Schulverwaltung bezogene <strong>Strategien</strong><br />

Die Elemente <strong>der</strong> Verwaltung, also die Kultusministerien, die Fachaufsichten<br />

<strong>und</strong> auch die Schulleitungen, setzen den strukturellen Rahmen<br />

für die schulische <strong>Gewaltprävention</strong>. Praktisch bedeutet dies, dass die<br />

untergeordneten Ebenen, wie Fachaufsichten <strong>und</strong> Schulleitungen, von<br />

einer engen bzw. einer weiten Rahmengestaltung <strong>der</strong> ministerialen Ebene<br />

abhängig sind.<br />

Die Wahrnehmung des Phänomens von Gewalt an Schulen <strong>und</strong> die <strong>Strategien</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> weisen in den Regionen <strong>und</strong> auf Landesebene<br />

Unterschiede auf, die unter Umständen mit folgenden Aspekten in<br />

Beziehung stehen: Möglicherweise gibt es einen Anstieg <strong>im</strong> Auftreten<br />

von Gewalt – zumindest an Schulen von West- nach Ostdeutschland.<br />

Wenigstens für den Bereich <strong>der</strong> rechtsradikalen Gewalttaten lässt sich<br />

dies heute empirisch nachweisen. Schon 1998 halten Melzer <strong>und</strong> Schubarth<br />

eine Angleichung <strong>der</strong> Gewalttaten an Schulen von Ost an West für<br />

gegeben <strong>und</strong> eine Überflügelung des Westens durch den Osten durchaus<br />

für möglich (siehe Melzer/Schubarth 2006: 76). Unterschiedliche Haltungen<br />

zur Reaktion auf Gewalt sind lokalspezifisch <strong>und</strong> differenziert nach<br />

Schulformen zu betrachten <strong>und</strong> können <strong>im</strong> Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

112<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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