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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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Martina Heitkötter/Bernd Holthusen/Viola Laux/Christian Lü<strong>der</strong>s/Heiner Schäfer<br />

<strong>und</strong> Intensität sich die Gewalt an Schulen tatsächlich verän<strong>der</strong>t hat, lässt<br />

sich festhalten, dass neben den <strong>im</strong> engeren Sinne gewaltpräventiven<br />

<strong>Strategien</strong> (3 dazu Kap. 2.3) sowohl von Seiten <strong>der</strong> zuständigen Ministerien<br />

<strong>und</strong> Schulaufsichtsbehörden wie auch von den Schulen selbst mitt-<br />

lerweile eine Fülle von Maßnahmen ergriffen worden sind, die das schulische<br />

Zusammenleben verbessern helfen sollen.<br />

Der zentrale <strong>und</strong> mittlerweile weithin anerkannte Ansatz dabei heißt<br />

Schulentwicklung <strong>und</strong> wurde in den letzten Jahren in allen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />

– wenn auch teilweise unter an<strong>der</strong>en Begrifflichkeiten – bewusst,<br />

z. B. in Form <strong>der</strong> Gründung bzw. Umwidmung ganzer Institute bzw.<br />

Abteilungen in Arbeitseinheiten für Schulentwicklung, vorangetrieben.<br />

Schule wird dabei nicht nur als ein gesellschaftlich wichtiger <strong>und</strong> in<br />

seinen Auswirkungen folgenreicher Ort <strong>der</strong> Wissensvermittlung <strong>und</strong><br />

Chancenzuweisung verstanden, son<strong>der</strong>n auch als Lebensort für Kin<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> Jugendliche, <strong>der</strong> dementsprechend unter Berücksichtigung <strong>der</strong> lokalen<br />

Voraussetzungen <strong>und</strong> unter Einbeziehung aller Verantwortlichen<br />

gestaltet werden muss. Unter dem Vorzeichen von Schulentwicklung<br />

wird die jeweilige Schule als eine lernende Organisation begriffen, innerhalb<br />

<strong>der</strong>er alle Beteiligten gemeinsame Ziele zur nachhaltigen Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Schule aufstellen <strong>und</strong> verfolgen. Etwas vereinfacht<br />

formuliert basiert <strong>der</strong> Ansatz Schulentwicklung auf <strong>der</strong> Einsicht, dass<br />

Schule mehr ist als nur die Organisation <strong>und</strong> Durchführung von Unterricht<br />

<strong>und</strong> dass die Qualität einer Schule sich wesentlich dem Engagement<br />

aller Beteiligten, also nicht nur <strong>der</strong> Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer bzw. <strong>der</strong><br />

Schulleitung, obwohl diesen nach wie vor eine zentrale Verantwortung<br />

zukommt, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, <strong>der</strong> Eltern <strong>und</strong><br />

an<strong>der</strong>er beteiligter Akteure verdankt. 106<br />

Auch wenn sich heute unter dem Begriff Schulentwicklung eine Vielzahl<br />

von Konzepten z. B. zur Personalentwicklung, zu Verwaltung <strong>und</strong> Personalführung,<br />

zur Organisationsentwicklung, zur Qualitätsentwicklung <strong>und</strong><br />

Evaluation, zur Bildungsberichterstattung, Unterrichtsentwicklung, zur<br />

Kooperation mit an<strong>der</strong>en außerschulischen Akteuren, zur Öffentlichkeitsarbeit<br />

etc. versammeln, stellen gerade die Bemühungen zur Schulentwicklung<br />

die entscheidende Schnittstelle zur <strong>Gewaltprävention</strong> an Schulen<br />

dar. Wenn Programme <strong>und</strong> Maßnahmen zur <strong>Gewaltprävention</strong> nicht<br />

106 Vgl. hierzu die Informationen <strong>der</strong> einschlägigen Institute wie z. B. das Landesinstitut für<br />

Schulentwicklung des Landes Baden-Württemberg (www.leu-bw.de) o<strong>der</strong> die Seite des<br />

Thüringer Kultusministeriums <strong>und</strong> des Thüringer Instituts für Lehrerfortbildung, Lehrplanent-<br />

wicklung <strong>und</strong> Medien »Schulentwicklung konkret« (www.eqs.ef.th.schule.de).<br />

258<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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