Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI
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<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> an Schulen<br />
Verschiedene Schulleitungen betreiben bezüglich <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong><br />
<strong>im</strong> Rahmen ihrer Führungskompetenzen Schulentwicklung <strong>und</strong> engagieren<br />
sich dabei für ein gutes Schulkl<strong>im</strong>a. Beispielhaft sind mehrere Teil-<br />
strategien zu benennen: Zum einen initiieren die Schulleitungen schulinterne<br />
Lehrerfortbildungen zum Themenkreis Konfliktbearbeitung bzw.<br />
<strong>Gewaltprävention</strong>. Die Wichtigkeit dieser Veranstaltungen wird an <strong>der</strong><br />
Pflicht zur Teilnahme erkennbar. Zum an<strong>der</strong>en för<strong>der</strong>n die Schulleitungen<br />
das Bewusstsein für die Gewaltproblematik durch eine pädagogische<br />
Diskussion. Dies kann beispielsweise durch das gemeinsame Erarbeiten<br />
einer für Lehrkräfte sowie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler verbindlichen,<br />
gewaltpräventiven Schulordnung induziert werden <strong>und</strong> eine gemeinsame<br />
pädagogische Haltung des Kollegiums gegenüber Gewaltphänomenen<br />
zum Ziel haben. Dies bedeutet aber auch, <strong>Strategien</strong> <strong>im</strong> Umgang mit<br />
Gewalt nicht dem Durchsetzungsvermögen <strong>der</strong> einzelnen Lehrkraft zu<br />
überlassen, son<strong>der</strong>n aufeinan<strong>der</strong> abgest<strong>im</strong>mt gewaltpräventiv vorzugehen<br />
<strong>und</strong> dabei für eine weitgehende Transparenz zu sorgen. Gemeinsam<br />
können etwa schulinterne <strong>Strategien</strong> zum Umgang mit Gewalt auf dem<br />
Schulhof während <strong>der</strong> Pausen entworfen werden.<br />
Eine weitere Strategie ist die Unterstützung <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung von nicht<br />
selbst induzierten Aktivitäten, also von Projekten, die von an<strong>der</strong>en<br />
schulinternen o<strong>der</strong> -externen Personen eingebracht werden. Diese För<strong>der</strong>ung<br />
zeigt sich am deutlichsten in personellen Fragen, wie <strong>der</strong> Freistellung<br />
vom Unterricht o<strong>der</strong> dem Bereitstellen von so genannten Verfügungsst<strong>und</strong>en<br />
für Projekte durch die Schulleitung. Gerade nach dem<br />
Massaker am Gutenberg Gymnasium in Erfurt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Vergewaltigung<br />
einer 7-Jährigen an einer Gr<strong>und</strong>schule in München – beide 2002 – lassen<br />
sich verschiedene Kontrollstrategien feststellen: Es werden Kontrollgänge<br />
von Lehrkräften o<strong>der</strong> Hausmeistern eingeführt, best<strong>im</strong>mte Räumlichkeiten<br />
werden per Video aus dem Sekretariat überwacht o<strong>der</strong> aber die<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler nur noch zu zweit auf die Toilette geschickt.<br />
Für das Kollegium lassen sich <strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> Qualifikation für die gewaltpräventive<br />
Erziehungs- bzw. Bildungsarbeit festhalten. Lehrkräfte nehmen,<br />
entwe<strong>der</strong> einzeln o<strong>der</strong> in Teams, <strong>im</strong>mer häufiger die Möglichkeit<br />
wahr, ihre Gewalterlebnisse o<strong>der</strong> ihr gewaltpräventives Tun mit externer<br />
Hilfe zu supervidieren o<strong>der</strong> in kollegialer Fallbesprechung aufzuarbeiten.<br />
Lei<strong>der</strong> sind diese Möglichkeiten häufig durch mangelnde finanzielle <strong>und</strong><br />
temporäre Rahmenbedingungen eingeschränkt. Eine weitere Strategie<br />
<strong>der</strong> kollegiumsinternen Fortbildung ist die <strong>der</strong> kollegialen Beratung, wie<br />
sie z. B. das Selbsthilfeprogramm Konstanzer Trainingsmodell vorschlägt.<br />
Im Tandem bewerten <strong>und</strong> beraten Lehrkräfte gegenseitig ihren Unterricht<br />
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Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />
<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />
Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />
www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet