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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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Unterstützende Rahmenbedingungen gewaltpräventiver <strong>Strategien</strong><br />

Szenen. Voraussetzung für die Teilnahme an diesen Angeboten ist die<br />

Bereitschaft <strong>der</strong> Eltern, also ihr freiwilliges Engagement. Verpflichtende<br />

Teilnahmen, wie sie von Seiten <strong>der</strong> Familiengerichte <strong>im</strong> Falle akuter<br />

Gefährdung des <strong>Kindes</strong>wohls ausgesprochen werden könnten, sind<br />

bislang nur wenig bekannt.<br />

Diese Expansion <strong>der</strong> Angebote zur Stärkung <strong>der</strong> Erziehungskompetenz<br />

spiegelt sich auch auf Seiten <strong>der</strong> Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung wi<strong>der</strong>. Eine<br />

ganze Reihe von öffentlichen <strong>und</strong> freien Trägern haben – zum Teil <strong>im</strong><br />

Zusammenspiel mit den obersten Landesjugendbehörden o<strong>der</strong> in Trägernetzwerken<br />

– entsprechende Module für die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

entwickelt <strong>und</strong> realisiert. Entstanden sind auf diese Weise neue Qualifikationsprofile<br />

wie z. B. <strong>der</strong> Erziehungs- <strong>und</strong> Familienberater bzw. die -beraterin.<br />

Wie bereits angedeutet, gibt es bei diesen Angeboten mittlerweile sowohl<br />

in Bezug auf die Angebotsformen als auch in Bezug auf die Inhalte fließende<br />

Übergänge zu den traditionellen Formen sozialpädagogischer<br />

Familienhilfe. Zugleich haben sich die Angebotsformen innerhalb dieses<br />

Praxisfeldes in den letzten Jahren erheblich weiter entwickelt. Stärker in<br />

den Mittelpunkt gerückt sind jene Familien, die von <strong>der</strong> Fachdiskussion<br />

als hoch konflikthaft bezeichnet werden <strong>und</strong> für die es mittlerweile<br />

unterstützende <strong>und</strong> begleitende Angebote gibt. Zum Teil handelt es sich<br />

dabei um Familien, bei denen sich eine Scheidung anbahnt bzw. gerade<br />

vollzogen wird. Auch für diese Krisenkonstellationen wurden Interventionsansätze<br />

entwickelt, die zum einen darauf zielen die Schutzfaktoren<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen zu stärken, zum an<strong>der</strong>en die Fachkräfte zu<br />

befähigen mit diesen Konstellationen sensibel umzugehen.<br />

Die jüngste Entwicklung in diesem Feld lenkt die Aufmerksamkeiten auf<br />

die Zeit unmittelbar nach <strong>der</strong> Geburt. Unter dem Stichwort »Frühe Hilfen«<br />

wollen diese Ansätze möglichst frühzeitig Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Eltern in<br />

riskanten <strong>und</strong> belasteten Familienkonstellationen Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung<br />

anbieten. Ergänzt werden sie durch den gezielten Ausbau von »Frühwarnsystemen«,<br />

die möglichst frühzeitig die Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe auf<br />

sich abzeichnende Probleme in <strong>der</strong> Familie aufmerksam machen sollen.<br />

Diskutiert werden dabei verpflichtende Kin<strong>der</strong>arztbesuche, engere Vernetzungen<br />

<strong>und</strong> ein verbesserter Informationsaustausch zwischen Hebammen,<br />

Kin<strong>der</strong>ärzten sowie Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe u. a. (vgl. z. B. Ministerium<br />

für Ges<strong>und</strong>heit, Soziales, Frauen <strong>und</strong> Familie des Landes NRW<br />

2005).<br />

253<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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