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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> an Schulen<br />

tion, was in doppelter Hinsicht einen Mangel darstellt. Zum einen bedarf<br />

es problem- o<strong>der</strong> anlassbezogener Konzepte, die <strong>im</strong>mer dann ansetzen,<br />

wenn beispielsweise auf Klassenebene Konflikte o<strong>der</strong> Gewalttaten auftreten.<br />

Zum an<strong>der</strong>en sind aber auch auf Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche mit<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong> zugeschnittene Konzepte erfor<strong>der</strong>lich, die in den<br />

Schülergruppen zum Einsatz kommen. Gerade hier ist erhöhter Forschungsbedarf<br />

anzumelden, wie dies gr<strong>und</strong>sätzlich für den gesamten<br />

Themenbereich Gewalt <strong>und</strong> Schule, nach den reichlichen diesbezüglichen<br />

Aktivitäten in den 90er Jahren, anzuraten ist.<br />

Soweit zu einigen Herausfor<strong>der</strong>ungen, denen sich die Akteure in den<br />

Handlungsebenen gegenübersehen. Obwohl dies einzelne Empfehlungen<br />

für das ganze Feld Schule sind, weisen sie <strong>im</strong> Überblick – z. B. Qualifikation<br />

von Lehrkräften <strong>und</strong> damit des Unterrichts, Strukturentwicklung,<br />

Kooperation <strong>der</strong> Handlungsebenen <strong>und</strong> damit Öffnung <strong>der</strong> Struktur – die<br />

Komponenten auf, die auch Bestandteile <strong>der</strong> zentralen Gelingensbedingung<br />

für schulische <strong>Gewaltprävention</strong> vor Ort sind, nämlich die <strong>der</strong> unter<br />

Abschnitt 2.3.4.2 in diesem Beitrag bereits beschriebenen Schulentwicklung.<br />

Über den Zusammenhang von <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>und</strong> Schulentwicklung<br />

ist aus <strong>der</strong> schulbezogenen Gewaltforschung bekannt, dass eine<br />

gute Schule von Haus aus gewaltpräventiv wirkt. Dies bedeutet für eine<br />

Schule – egal ob sie Prävention o<strong>der</strong> Intervention will – Schulentwicklung<br />

<strong>im</strong> Sinne von Unterrichts-, Organisations- <strong>und</strong> Personalentwicklung zu<br />

betreiben. So sorgt sie beispielsweise für eine gute Lehrer-Schüler-Interaktion,<br />

gewährleistet ein gutes Kl<strong>im</strong>a in den Klassen <strong>und</strong> an <strong>der</strong> ganzen<br />

Schule, steigert die Professionalität <strong>der</strong> Lehrkräfte, öffnet sich <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

mit außerschulischen Trägern usw. Eine gute Schul- <strong>und</strong> Lernkultur<br />

hat viele gewaltpräventive Potenziale z. B. <strong>im</strong> Umgang mit Konflikten<br />

<strong>im</strong> Unterricht, be<strong>im</strong> Einhalten von Regeln o<strong>der</strong> einem wertschätzenden<br />

Umgang miteinan<strong>der</strong>. Ebenso wie die gelingende <strong>Gewaltprävention</strong><br />

(vgl. Olweus 1995) bezieht die Schulentwicklung dabei alle Ebenen bzw.<br />

Zielgruppen an einer Schule mit ein: Die individuelle, die Klassen- <strong>und</strong> die<br />

Schulebene. So lässt sich ein großes Überschneidungsfeld von <strong>Gewaltprävention</strong><br />

<strong>und</strong> Schulentwicklung konstatieren: Will man dauerhaft gelingende<br />

<strong>Gewaltprävention</strong>, braucht man Schulentwicklung, eine gute<br />

Schule wie<strong>der</strong>um baut auf Aktivitäten <strong>und</strong> Kompetenzen in den Bereichen<br />

Konfliktbearbeitung <strong>und</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> bei allen schulischen<br />

Akteuren.<br />

Schulentwicklung ist nicht mit gelingen<strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> gleichzusetzen,<br />

gewaltpräventive Einzelmaßnahmen entfalten ihre Wirkung<br />

jedoch dann am besten, wenn Schule als System mit einbezogen <strong>und</strong><br />

127<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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