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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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Susanne Heynen<br />

nachzugehen, weiterführende Hilfen zu vermitteln <strong>und</strong> familiengerichtliche<br />

Verfahren zu initiieren, wenn Eltern trotz erheblichem Bedarf keine<br />

Hilfen annehmen. Psychologische Beratungsstellen <strong>und</strong> freie Träger bieten<br />

vereinzelt Beratung <strong>und</strong> Unterstützung <strong>im</strong> Zusammenhang mit häuslicher<br />

Gewalt an. Träger <strong>der</strong> Jugendhilfe gehen etwa <strong>im</strong> Rahmen ihrer<br />

Leistungen nach dem SGB VIII (z. B. Sozialpädagogische Familienhilfe,<br />

Soziale Gruppenarbeit o<strong>der</strong> Stationäre Jugendhilfe) auf kindliche Belastungen<br />

durch häusliche Gewalt ein (3 Kap. 2.4 »Jugendhilfe«).<br />

Im Folgenden werden Ansätze dargestellt, die <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Intervention<br />

präventiv wirken <strong>und</strong> die zumindest in einigen Kommunen realisiert<br />

werden. 37 Ergänzend dazu werden bestehende Lücken aufgezeigt, um als<br />

entscheidende Strategie die Verbindung verschiedener Elemente <strong>und</strong> die<br />

konsequente Umsetzung aller Bausteine hervorzuheben.<br />

Unspezifische <strong>Strategien</strong> zur Prävention von Partnergewalt<br />

Zentrale strategische Ansatzpunkte, um Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche vor <strong>der</strong><br />

Erfahrung häuslicher Gewalt zu schützen, sind gesellschaftliche Rahmenbedingungen,<br />

das soziale Umfeld <strong>und</strong> die öffentliche Wahrnehmung.<br />

Diese haben Einfluss auf das Verhalten <strong>der</strong> Eltern, ihre Bereitschaft,<br />

Unterstützung zu suchen <strong>und</strong> das eigene Verhalten zu verän<strong>der</strong>n.<br />

Während häusliche Gewalt lange als Privatangelegenheit angesehen <strong>und</strong><br />

behandelt wurde, ist das Thema inzwischen in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

angekommen. Die Bedeutung gesellschaftlicher Bedingungen für das<br />

Verhalten von Männern <strong>und</strong> Frauen, wie sie zum Beispiel von Medien,<br />

Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kultur <strong>und</strong> Wissenschaft gesetzt werden,<br />

wird in <strong>der</strong> Regel nicht mehr geleugnet. Eine gute ökonomische Situation,<br />

Chancen auf dem Arbeitsmarkt <strong>und</strong> ganztägige Bildungs- <strong>und</strong><br />

Betreuungsangebote vor Ort können zum Beispiel die Entscheidung<br />

erleichtern, sich von einem gewalttätigen Partner zu trennen. Abgesehen<br />

von <strong>der</strong> gesamtgesellschaftlichen Entwicklung ist von großer Bedeutung,<br />

dass Institutionen, die auf den ersten Blick wenig mit häuslicher Gewalt<br />

zu tun haben, informiert sind, damit praktische Hilfen, wie etwa <strong>der</strong> Platz<br />

in einem Schülerhort, relativ zeitnah zur Verfügung stehen.<br />

Ob Frauen die sich ihnen bietenden Möglichkeiten in Anspruch nehmen<br />

können, hängt in <strong>der</strong> Regel von Unterstützungsangeboten, beispielsweise<br />

37 Für eine ausführliche Darstellung verschiedener Ansätze sei auf das von Barbara Kave-<br />

mann <strong>und</strong> Ulrike Kreyssig herausgegebene »Handbuch Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> häusliche Gewalt« (2005)<br />

sowie Kindler/Unterstadler (2005) verwiesen.<br />

64<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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