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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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Wiebke Steffen / Reinhold Hepp<br />

Jugendlichen gegenüber bzw. durch sie (3 Kap. 1.2.1). Erreicht werden<br />

sollen diese Ziele mit eigenständig durch die Polizei wahrzunehmenden<br />

Aufgaben <strong>und</strong> mit <strong>der</strong> Mitwirkung an Präventionsmaßnahmen an<strong>der</strong>er<br />

Verantwortlicher. Eine wichtige Zielgruppe sind Eltern <strong>und</strong> Erziehungsverantwortliche<br />

sowie Multiplikatorinnen <strong>und</strong> Multiplikatoren <strong>der</strong> Prävention.<br />

Die eigenständig durch die Polizei wahrzunehmenden Präventionsaufgaben<br />

orientieren sich zum einen an dem situativen o<strong>der</strong> spezifischen Präventionsansatz<br />

<strong>und</strong> sind auf die Reduzierung von Tatgelegenheiten<br />

gerichtet; insbeson<strong>der</strong>e durch<br />

die Erstellung von Kr<strong>im</strong>inalitätslagebil<strong>der</strong>n,<br />

lageangepasste Präsenz,<br />

sicherungstechnische <strong>und</strong> verhaltensorientierte Beratung,<br />

kr<strong>im</strong>inalpräventive Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Darüber hinaus orientieren sich die Präventionsaufgaben, auch an den<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Zielen des Jugendkr<strong>im</strong>inalrechts. Hierbei steht die Verhin<strong>der</strong>ung<br />

weiterer Straftaten jener Jugendlicher <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>, die<br />

bereits durch Gewalt aufgefallen <strong>und</strong> von <strong>der</strong> Polizei erfasst worden sind<br />

(3 Kap. 2.6.2 »Justiz/Jugendgerichtsgesetz« <strong>und</strong> <strong>der</strong> PDV 382 »Bearbeitung<br />

von Jugendsachen« [Ausgabe 1995]). Diese ist »Gr<strong>und</strong>lage für<br />

mo<strong>der</strong>ne polizeiliche Jugendarbeit, die auch neueste kr<strong>im</strong>inologische<br />

Erkenntnisse berücksichtigt. Für die Polizei gilt beson<strong>der</strong>s <strong>im</strong> Jugendbereich<br />

<strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>satz: »Prävention geht vor Repression« (aus <strong>der</strong> Einleitung<br />

zur PDV 382).<br />

Innerhalb <strong>der</strong> polizeilichen Jugendarbeit sind die Übergänge zwischen <strong>der</strong><br />

situativ-präventiv ausgerichteten Jugendkontaktarbeit <strong>und</strong> <strong>der</strong> repressivpräventiv<br />

ausgerichteten Jugendsachbearbeitung fließend <strong>und</strong> es kommt<br />

zu Überschneidungen (vgl. Dietsch/Gloss 2005).<br />

Die Verhin<strong>der</strong>ung von Straftaten durch allgemein för<strong>der</strong>liche Maßnahmen,<br />

beispielsweise <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> sozialen Prävention, die sich präventiv<br />

auswirken können – wie etwa Erziehung, Wertevermittlung <strong>und</strong> Bildung,<br />

Verhin<strong>der</strong>ung von Defiziten in <strong>der</strong> Persönlichkeitsentwicklung o<strong>der</strong> Beseitigung<br />

sozialer Mängellagen – ist nicht originäre Aufgabe polizeilicher<br />

<strong>Gewaltprävention</strong>. Hier kann die Polizei allenfalls mittelbar Einfluss nehmen;<br />

<strong>und</strong> zwar insbeson<strong>der</strong>e dadurch, dass sie die <strong>im</strong> Rahmen ihrer<br />

Aufgabenwahrnehmung gewonnenen Erkenntnisse <strong>und</strong> Einsichten hinsichtlich<br />

individueller <strong>und</strong> sozialer Problemlagen an<strong>der</strong>en Instanzen <strong>und</strong><br />

Institutionen sowie den politischen Entscheidungsträgern zur Verfügung<br />

stellt.<br />

172<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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