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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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Anhang<br />

dies mit wenigen Ausnahmen kaum Wi<strong>der</strong>hall in den Konzeptionen <strong>und</strong><br />

den Reflexionen <strong>der</strong> Fachpraxis.<br />

Zum Teil mag dies auch eine – wie man zugeben muss – nicht-intendierte<br />

Folge einer theoretisch sehr elaborierten Geschlechterforschung<br />

sein. 135 Die Diskussionen um »hegemoniale Männlichkeit«, »doing masculinity«,<br />

»engen<strong>der</strong>ed structure« <strong>und</strong> »gen<strong>der</strong> reg<strong>im</strong>e«, eingebettet in<br />

anspruchsvolle Theorierahmen von P. Bourdieu über N. Luhmann bis hin<br />

zur gesamten, schon längst ausgeuferten Literatur zur Kategorie Gen<strong>der</strong><br />

samt ihren Erweiterungen hin zur Diversity-Diskussion, stellen nicht gerade<br />

leicht anschlussfähige begriffliche Rahmenkonzepte zur Verfügung.<br />

Daneben gibt es einige Sammelbände, die auf einer mittleren Abstraktionsebene<br />

einerseits die Lebenslagen von Jungen aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven versuchen zu beschreiben 136 <strong>und</strong> an<strong>der</strong>erseits pädagogische<br />

Ansätze zur Jungenarbeit, zum Teil mit explizitem Bezug zur Gewaltthematik,<br />

vorstellen. 137 <strong>Gewaltprävention</strong> kommt dabei meist in exemplarischer<br />

Form vor, also z. B. in Form eines einzelnen Ansatzes o<strong>der</strong> am Beispiel<br />

eines Praxisfeldes. Viele <strong>der</strong> dabei vorgestellten Konzepte <strong>und</strong><br />

<strong>Strategien</strong> besitzen modellhaften Charakter, was aber nicht selten die<br />

Übernahme in die Regelpraxis eher behin<strong>der</strong>t.<br />

Was bei alledem nur unzureichend in den Blick kommt, ist <strong>der</strong> pädagogische<br />

Alltag. Ausgehend von <strong>der</strong> Annahme, dass modellhafte Konzepte<br />

eine wichtige anregende Funktion übernehmen können <strong>und</strong> sollten,<br />

jungenbezogene gewaltpräventive Ansätze jedoch letztendlich <strong>im</strong> pädagogischen<br />

Alltag <strong>der</strong> Einrichtungen <strong>und</strong> Angebote selbstverständlich<br />

werden müssen, um sich dort zu bewähren, war es ein Anliegen <strong>der</strong><br />

135 Vgl. dazu z. B. Brigitte Aulenbacher/Mechthild Bereswill/Martina Löw/Michael Meuser/<br />

Gabriele Mordt/Reinhild Schäfer/Sylka Scholz (Hrsg.): FrauenMännerGeschlechterforschung.<br />

State of the Art. Münster, 2006.<br />

136 Vgl. z. B. Vera King/Karin Flaake (Hrsg.): Männliche Adoleszenz. Sozialisation <strong>und</strong><br />

Bildungsprozesse zwischen Kindheit <strong>und</strong> Erwachsensein. Frankfurt/Main & New York, 2005.<br />

137 Vgl. z. B. Alexan<strong>der</strong> Benthe<strong>im</strong>/Michael May/Benedikt Sturzenhecker/Reinhard Winter:<br />

Gen<strong>der</strong> Mainstreaming <strong>und</strong> Jungenarbeit. Weinhe<strong>im</strong> & München, Juventa 2004; Ingo Bierin-<br />

ger/Walter Buchacher/Edgar J. Forster (Hrsg.): Männlichkeit <strong>und</strong> Gewalt. Konzept für die<br />

Jungenarbeit. Opladen, 2000; Olaf Jantz/Christoph Grote (Hrsg.): Perspektiven <strong>der</strong> Jungenar-<br />

beit. Konzepte <strong>und</strong> Impulse aus <strong>der</strong> Praxis. Opladen, 2003. Uwe Sielert: Praxishandbuch für<br />

die Jugendarbeit. Bd. 2 Jungenarbeit. Weinhe<strong>im</strong> & München, 2002 3 . Bendedikt Sturzenhecker/<br />

Reinhard Winter (Hrsg.): Praxis <strong>der</strong> Jungenarbeit. Modelle, Methoden <strong>und</strong> Erfahrungen aus<br />

pädagogischen Arbeitsfel<strong>der</strong>n. Weinhe<strong>im</strong> & München, 2002.<br />

336<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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